Sachsen-Anhalter zeigen Zähne
Die Sachsen-Anhalter legen mehr Wert auf gute Zähne, als viele andere Deutsche. Durchschnittlich gehen die Versicherten der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt mehr als zweimal pro Jahr zum Zahnarzt.
Mehr als 53 Prozent aller Versicherten nahmen eine Zahnsteinentfernung und 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen die individuelle Zahnprophylaxe in Anspruch. "Das ist sehr gut", meint Elke Sy, Landesbereichsleiterin der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt.
Nicht so gut sieht es dagegen bei den ganz Kleinen aus. Um die Milchzähne der Jüngsten wird sich noch viel zu wenig gekümmert, stellt der BARMER GEK Zahnreport 2012 fest. "Leider wurde 2011 in Sachsen-Anhalt nur jedes dritte Kleinkind beim Zahnarzt vorgestellt", so Sy weiter.
Bundesweites Ranking
Erfreuliche Zahlen ergeben sich bei der Zahnprophylaxe. Sachsen-Anhalt liegt über dem Bundesdurchschnitt. Ein Grund für dieses erfreuliche Ergebnis ist die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Zahnärzten, Jugendzahnkliniken und Gesundheitsämtern, regionalen Vertretern der Krankenkassen und den Trägern von Kindereinrichtungen und Schulen, koordiniert durch die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Sachsen-Anhalt e.V. "Mit dieser sogenannten Gruppenprophylaxe erreichen wir in den Einrichtungen auch die Kinder, die nicht regelmäßig zum Zahnarzt gehen", so Sy weiter.
Flaschenkinder besonders gefährdet
Nuckelflaschen mit Haltegriff, gefüllt mit Saft oder süßem Tee, hinterlassen ihre Spuren. Nicht selten sieht man, bereits weit vor der Schuleinführung, Kinder mit Zahnlücken und sehr schlechten Zähnen. So findet sich gehäuft Karies in den Zähnen von Kindern, die dauerhaft an der Flasche nuckelten. Noch immer denken viele Eltern Schäden an Milchzähnen sind nicht so schlimm. Doch Milchzähne sind Platzhalter für das bleibende Gebiss und müssen daher von Anfang an richtig gepflegt werden. Drei Milchzahnkontrollen gibt es für die Kleinsten ab dem dritten Lebensjahr. Rund 33 Prozent der Eltern in Sachsen-Anhalt haben diese 2011 mit ihren Kindern wahrgenommen. "Das sind erfreulicher Weise rund drei Prozentpunkte mehr als im restlichen Bundesgebiet", sagt Elke Sy, "aber immer noch zu wenig".
Junge Männer sind zahnarztscheu
Männer sind "Arztmuffel". Deutlich zeigen das wieder einmal die aktuellen Werte aus dem Zahnreport 2012. So nimmt die Anzahl der Zahnarztbesuche während der Pubertät bei den männlichen Jugendlichen deutlich stärker ab, als bei jungen Frauen und hinkt den Werten dann bis zum achtzigsten Lebensjahr deutlich hinterher. Das Resultat spiegelt sich dann im Verlust der Zähne wider. Ab dem dreißigsten Lebensjahr haben in diesem Bereich die Männer die Nase vorn.
Der BARMER GEK Zahnreport 2012 hat erstmals den Versorgungsalltag in den Zahnarztpraxen unter die Lupe genommen. Ziel ist es, den aktuellen Stand der Zahngesundheit in Deutschland auf zu zeigen und damit Anstoß zu geben für noch effizientere Maßnahmen zur Erhaltung, Förderung und Verbesserung der Zahngesundheit.
Datengrundlage sind anonymisierte Abrechnungsdaten aller Versicherten der BARMER GEK, gegliedert nach Alter, Geschlecht, Region und Kosten ab dem Jahr 2009. Dieser Report wird jährlich fortgesetzt.