Empfohlene Impfung schützt vor Hirnhautentzündung und FSME

Zeckengefahr in vielen Urlaubsregionen

Das sommerliche Wetter lockt Wanderer und Ausflügler hinaus in die Natur, auch Kleingärtner und Hobbyangler tummeln sich „in der Wildnis“. Doch jedes Jahr erkranken zwischen 300 und 500 Bundesbürger an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer speziellen Form der Hirnhautentzündung. Ursache ist zumeist der Stich einer Zecke. „Bis heute kann die FSME-Erkrankung nicht medikamentös geheilt werden, die Medizin kann nur eine Linderung der Symptome bewirken“, sagt der Landespressesprecher der Barmer GEK, Thomas Nawrath. „Deshalb raten wir zur vorbeugenden Schutzimpfung, vor allem wenn man in FMSE-Risikogebiete reisen möchte.“

In Deutschland besteht ein Risiko für eine FMSE-Infektion laut Robert-Koch-Institut vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in weiten Teilen von Hessen und Thüringen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem im Saarland, in Rheinland-Pfalz und im sächsischen Vogtland. „Vereinzelt wurden auch in allen anderen Bundesländern FSME-Fälle beobachtet, so im Jahr 2004 auch im Landkreis Börde und in Halle (Saale)“, so Nawrath. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts ist die relative Stagnation der Erkrankungszahlen auch darauf zurückzuführen, dass es seit 2006 zu einem deutlichen Anstieg der Schutzimpfungen kam.

„Als FSME-Risikogebiete gelten auch einige der beliebtesten Urlaubsländer, so z.B. Österreich und Teile der Schweiz, Tschechien, Kroatien und die Slowakei“, ergänzt der Landespressesprecher der Barmer GEK. Eine erhöhte FSME-Gefahr besteht zudem in Teilen von Polen und Ungarn, im Baltikum, auf der Krim, in Südschwedens und Südnorwegens. FSME-Risikogebiete gibt es auch in China und Japan sowie in Russland und Weißrussland. „Auf Grund der Klimaveränderungen besteht die Zeckengefahr mittlerweile bis in Höhenlagen von 1500 Meter, vor allem in waldreichen Gebieten oder Wiesen sowie in der Nähe von Gewässern“, so Thomas Nawrath.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch das FSME-Virus verursacht. Häufig beginnt die Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber – ähnlich einer Sommergrippe. Greifen die Viren das zentrale Nervensystem des Menschen an, dann kann es zudem zu einer Hirnhautentzündung (Menigitis) mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber kommen. Nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf, dann kommt es zu Gehirn- und Rückenmakentzündungen. Dann sind nicht nur die Hirnhäute entzündet, sondern das gesamte Gehirn und die Nervenwurzeln des FSME-Patienten. In der Folge kann es zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen oder auch Lähmungen von Extremitäten kommen. Im schlimmsten Fall führt die FSME zum Tod.

„Für einen anhaltenden Schutz ist eine Grundimmunisierung notwendig, die aus drei Impfungen besteht“, erläutert der Landespressesprecher der Barmer GEK. Nach der ersten Impfung wird vier Wochen darauf erneut geimpft. „Damit wird der Impfschutz gegen FSME wirksam“, ergänzt Nawrath. Die dritte Impfung sollte neun bis zwölf Monate nach der zweiten erfolgen. „Eine Auffrischungsimpfung wird nach drei bis fünf Jahren empfohlen.“

Zur Vorbeugung empfielt der Barmer GEK-Sprecher das Tragen von heller, geschlossener Kleidung. „Soweit möglich sollte man in Riosikogebieten auch nicht durch das Unterholz oder hohe Gräser und Farne laufen sondern lieber auf festen Wegen bleiben“, ergänzt Nawrath. Nach Ausflügen oder dem kindlichen Spielen im Grünen sollte dringend eine gründliche Zeckensuche erfolgen. „Da Zecken in der Regel nicht sofort zustechen, können sie noch gut entdeckt und problemlos entfernt werden.“ Neben Hals und Kopf sind vor allem Kniekehlen, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel und der Genitalbereich bevorzugte „Zeckengebiete“. Hat sich eine Zecke bereits festgesetzt, sollte sie so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte entfernt werden.