Epilepsie kann jeden treffen in jedem Alter am 11.10. in Magdeburg
Tag der Epilepsie 2014 am 11. Oktober mit Experten-Hotline, Filmvorführungen und Informationsangeboten
Der Tag der Epilepsie wurde 1996 von der deutschen Epilepsievereinigung ausgerufen und wird bis heute jedes Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen, Diskussionsforen etc. durchgeführt. Der diesjährige Epilepsie-Tag steht unter dem Motto Epilepsie kann jeden treffen - in jedem Alter.
Der Tag der Epilepsie soll dazu beitragen, Menschen mit Epilepsie mehr Aufmerksamkeit zu schenken und auf deren Belange aufmerksam machen. Mit dem diesjährigen Motto soll herausgestellt werden, dass Epilepsie in jedem Alter auftreten kann und dementsprechend die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sehr unterschiedlich sind.
Der Landesverband Sachen-Anhalt hat diesen Tag zum Anlass genommen und die Veranstaltungsreihe Epilepsie im Spielfilm initiiert. Der Auftaktfilm Control beschreibt die Lebensgeschichte des Epilepsie-betroffenen Musikers Ian Curtis. Dieser Film war 2007 als bester europäischer Film der Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet worden. Diese Veranstaltungsreihe beginnt am 11. Oktober um 11 Uhr in den OLI Lichtspielen in Magdeburg-Stadtfeld, Olvenstedter Straße 25a. Die interessierte Öffentlichkeit und Betroffene sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Parallel dazu öffnet der Landesverband Sachsen-Anhalt am 11. Oktober von 10 bis 18 Uhr die Türen seiner seit Januar 2014 bestehenden psychosozialen Beratungsstelle für alle Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger. Dies erfolgt zusammen mit dem Epilepsie-Selbsthilfeverein von Magdeburg in dessen Vereinsräumen im Scharnhorstring 18, Magdeburg-Olvenstedt.
Anlässlich des Aktionstages bietet die Neurologische Universitätsklinik Magdeburg ein Telefonforum an, in dem Experten am Donnerstag, 7. Oktober, in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr zum Thema Epilepsie Auskunft geben werden. Erwachsene Menschen mit Epilepsie werden in der Spezialambulanz der Universitätsklinik für Neurologie betreut. Dr. Peter Körtvelvessy und der Leiter der Epileptologie, Dr. Friedhelm Schmitt (Telefonnummer: 0391-67-21661, -21662) werden gern Fragen von Interessierten beantworten. Für die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern steht Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor der Universitätskinderklinik (Telefonnummer: 0391-67-24001) zur Verfügung.
Epilepsie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Neurologie. Die Häufigkeit dieser Erkrankung liegt bei ca. 0,7% Prozent der Bevölkerung (zum Vergleich: Schlaganfall ca. 1%, Multiple Sklerose ca. 0,09%). Allein in Sachsen-Anhalt sind somit ca. 16.800 Menschen betroffen. Etwa 5 Prozent der Menschen erleben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Trotz dieser Verbreitung und den weitreichenden Konsequenzen für die Betroffenen ist Epilepsie immer noch eine Erkrankung, die in der Gesellschaft wenig Beachtung findet. Ganz im Gegenteil: es bestehen immer noch viele Vorurteile.
Epilepsie ist eine Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, das epileptische Anfälle aufgrund einer krankhaften Angleichung (sog. Synchronisierung) von Nervenzell-Entladung im Gehirn auftreten. Man kann dies mit einem Gewitter im Gehirn vergleichen. Diese Anfälle entstehen plötzlich, (meist) ohne Vorwarnung und dauern in der Regel weniger als 5 Minuten an. Sie führen zu unterschiedlichsten Ausprägungen beim Patienten, die seine Wahrnehmung, seine Bewegungen und seine geistigen Fähigkeiten vorübergehend beeinflussen können. Diese Veränderungen können sich von Patient zu Patient sehr unterscheiden. Meist sind aber motorische Entäußerungen (Bewegungen) Teil des Kernsymptoms, also das herausstellende Merkmal des Anfalls.