Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord hat ein aus 2 Kliniken gebildetes überregionales Traumazentrum
Im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord haben sich neun Krankenhäuser zusammengeschlossen, um eine optimale Versorgung Schwerstverletzter zu gewährleisten. Nun wurden die Zertifikate überreicht.
Schwerverletzte sollen in kürzester Zeit bestmöglich versorgt werden. Dies werden neun Kliniken sicherstellen, die seit Oktober 2014 als Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord zertifiziert sind. Bundesweit erstmalig bilden zwei Kliniken im Rahmen einer Kooperation das Überregionale Traumazentrum. Im Beisein von Gesundheits- und Sozialminister Norbert Bischoff wurden am 15. Dezember 2014 die Zertifikate an die Klinikvertreter überreicht.
Die schnelle und kompetente Behandlung von Schwerverletzen nach Unfällen im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder bei Freizeitaktivitäten kann nicht nur Leben retten, sondern auch die Folgen für die Betroffenen minimieren und später für mehr Lebensqualität sorgen. Die am Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord teilnehmenden Kliniken haben für eine optimale Versorgung schwerverletzter Patienten entsprechende organisatorische Abläufe, interne Strukturen, Kommunikationswege sowie die apparative Ausstattung klar geregelt.
Wir wollen, dass Patienten je nach Verletzungsgrad flächendeckend schnell in die richtige Klinik gelangen, wo sie adäquat behandelt werden und das rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche an 365 Tagen im Jahr, erklärt Netzwerksprecher Dr. Roland Jahn. Die oft zeitintensive Suche nach einem freien Behandlungsplatz für Schwerstverletzte soll damit der Vergangenheit angehören.
Der Notarzt vor Ort entscheidet, ob der Patient in ein Lokales, Regionales oder Überregionales Traumazentrum verbracht wird. Dazu wurden klare Indikationen anhand der Verletzungsmuster den leitenden Notärzten und Rettungsleitstellen bekannt gegeben.
Als lokale Besonderheit und deutschlandweit bisher einzigartig haben hierbei die Unfallchirurgen des Universitätsklinikums Magdeburg und des Klinikums Magdeburg gemeinsam ein überregionales Traumazentrum (ÜTZ) etabliert, in dem Schwerstverletzte mit außergewöhnlich komplexen oder seltenen Verletzungen versorgt werden. Klinikdirektor Prof. Dr. Felix Walcher von der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Chefarzt PD Dr. Fred Draijer vom Klinikum Magdeburg in Olvenstedt sind sich einig, dass die hohe Expertise beider Häuser ein großer Schritt zur optimalen Versorgung aller Verletzten in der Region ist. Die unmittelbare Abstimmung der beteiligten Mediziner zur Diagnostik und Therapie wie auch zu intensivmedizinischen und operativen Ressourcen trägt maßgeblich zur Erhöhung der Versorgungsqualität bei, so Chefarzt Dr. Draijer.
Mit der Initiierung eines Traumanetzwerkes (TNW) für die Region Sachsen-Anhalt Nord schließen sich neun geprüfte Krankenhäuser zusammen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Voraussetzung für ein solches Netzwerk ist, dass sich die beteiligten Kliniken durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie entsprechend der Anforderungen aus dem sogenannten Weißbuch der Schwerverletztenversorgung zertifizieren lassen.
Das Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord besteht aus folgenden Einrichtungen einschließlich der speziellen Behandlungszentren
· Universitätsklinik für Unfallchirurgie Magdeburg
· Klinik für Unfallchirurgie, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum Magdeburg GmbH
· Klinik für Unfall-, Handchirurgie und Orthopädie, Harzklinikum Dorothea-Christiane-Erxleben Quedlinburg
· Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Johanniter-Krankenhaus Stendal
· Klinik für Unfallchirurgie, AMEOS-Klinikum Haldensleben
· Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Altmark-Klinikum Salzwedel
· Klinik für Unfallchirurgie, Krankenhaus Jerichower Land Burg
· Chirurgische Abteilung, Diakoniekrankenhaus Seehausen
· Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie, Johanniter Krankenhaus Genthin
Ziel ist es, bundesweit möglichst flächendeckend in Kliniken mit denselben Qualitätsstandards die bestmögliche Diagnose und Therapie zu sichern vor allem auch in Anbetracht der Zahl von jährlich etwa 8,5 Mio. Verletzten und mehr als 30.000 Schwerverletzten in Deutschland.
Mehr Informationen:
Dr. Roland Jahn, Sprecher des TNW Sachsen-Anhalt Nord,
Johanniter Krankenhaus Stendal, Tel. 03931/661151
Prof. Dr. Felix Walcher, Bundeslandmoderator Sachsen-Anhalt,
Universitätsklinikum Magdeburg, Tel. 0391/6715515
PD Dr. Fred Draijer, stellv. Sprecher des TNW Sachsen-Anhalt Nord,
Klinikum Magdeburg, Unfallchirurgie, Tel. 0391/7914401