Immuntherapie gegen Heuschnupfen kann tausende Asthma-Erkrankungen verhindern
Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (www.daab.de) leiden 16 Prozent der Bundesbürger an einer Pollenallergie, dem sogenannten Heuschnupfen. In Sachsen-Anhalt sind dies rund 360.000 Menschen, darunter mindestens 50.000 Kinder und Jugendliche, sagt Thomas Nawrath, Landespressesprecher der Barmer GEK. Dabei tritt Heuschnupfen keineswegs erst in den Sommermonaten auf, wenn Gräser und Kräuter blühen. Bereits jetzt im Januar/Februar beginnt mit dem Pollenflug von Hasel und Erle für viele Allergiker die qualvolle Zeit, die sich in den Frühlingsmonaten noch verstärkt.
Aus verschiedenen Studien und Statistiken ist bekannt, dass bereits 10 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter Heuschnupfen leiden, sagt Nawrath. Bis zu 60 Prozent der Pollenallergiker reagieren zudem allergisch auf bestimmte Lebensmittel (Kreuzallergie), beispielsweise Äpfel, Nüsse, verschiedene Kräuter oder Getreidemehle. Hier kann man oft nur durch Verzicht gegensteuern.
Zugleich können bis zu 40 Prozent der Menschen mit Heuschnupfen später allergisches Asthma bekommen, wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden.
Doch das muss nicht sein! Durch eine Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung, können wir tausende Asthma-Erkrankungen von vorn herein verhindern, sagt der Pressesprecher. Deshalb rät die Barmer GEK dazu, dass Pollenallergiker noch vor Beginn der Heuschnupfensaison mit der Immunisierung beginnen. Einen Heuschnupfen sollte man wegen der drohenden Folgeerkrankungen sehr ernst nehmen, auch wenn die Symptome meistens nach einiger Zeit abklingen, ergänzt Thomas Nawrath, und empfiehlt, sich vom Arzt dazu genau beraten zu lassen.
Höchste Zeit für die Immuntherapie
Bundesweit leiden rund 13 Millionen Menschen unter Heuschnupfen, darunter eine Million Kinder und Jugendliche. Eine laufende Nase, juckende Augen und ein Gefühl der Mattigkeit sind typische Symptome. Am heftigsten reagieren Allergiker auf Pappel-, Birken- und Gräserpollen, die ab März/April verstärkt auftreten. Wer sich jetzt noch vor Gräserpollen schützen möchte, sollte rasch eine vorsaisonale Immuntherapie starten, rät Nawrath.
Bei der Hyposensibilisierung lernt die körpereigene Abwehr, auf Allergene weniger oder gar nicht zu reagieren, indem sie mit ihnen bewusst in Kontakt gebracht wird. Die Immuntherapie dauert insgesamt drei Jahre, aber der Aufwand lohnt sich. Die Hyposensibilisierung ist vor allem erfolgreich, wenn sie bei ersten Anzeichen einer Pollenallergie beginnt, sagt der Landespressesprecher von Sachsen-Anhalts größter Ersatzkasse. Bei der subkutanen Immuntherapie wird das Allergen mit steigender Dosis wöchentlich und später monatlich unter die Haut gespritzt. Die Kurzzeit-Therapie beschränkt sich auf einige Spritzen vor der Pollenflugsaison, jedoch ebenfalls über drei Jahre. Bei einer anderen Variante der Immuntherapie bekommt man die Allergene als Tropfen oder Tabletten. Die Immuntherapie ist eine Kassenleistung. Von Januar bis Oktober 2015 wurde mehr als 36.000 Barmer GEK Versicherten diese Therapieform verordnet.
Weiterführende Informationen
Mehr Informationen im Barmer GEK Ratgeber Heuschnupfen was hilft? unter www.barmer-gek.de/111765
Aktuelle Informationen zum Pollenflug gibt es unter www.pollentrend.de sowie beim Deutschen Wetterdienst unter www.dwd.de/pollenflug
Umfassende Informationen und Tipps für Allergiker bietet der Deutsche Allergie- und Asthmabund online unter www.daab.de