Prävention als Mittel gegen Herzerkrankungen
Bilanz der Ärztekammer Sachsen-Anhalt zum aktuellen Herzbericht
Magdeburg/Ärztekammer. Sachsen-Anhalt ist abermals das Sorgenkind des aktuellen Deutschen Herzberichts. Die Ärztekammer verweist darauf, dass der Bericht konkrete Risikofaktoren aufführt, denen mit geeigneten Präventionsmaßnahmen entgegnet werden müsse.
Als Kardiologin betrübt mich die negative Spitzenposition auch besonders. Wir dürfen den Herzbericht nicht als Demotivation verstehen, sondern als Chance, so die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Simone Heinemann-Meerz. Sie verweist darauf, dass der Bericht nicht nur einen Ländervergleich enthält, sondern auch Risikofaktoren konkret benennt und vergleicht. Neben Arbeitslosenquote und Schulabschlussstatistiken zeigt die Studie auch Risikofaktoren, wie das im Bundesvergleich schlechte Gesundheitsverhalten der Sachsen-Anhalter. Hier müssen wir unsere Präventionsbemühungen weiter verstärken. Die Ärztekammer verweist dabei auf bestehende Projekte wie Gesund macht Schule, welches in Kooperation mit der Ärztekammer durchgeführt wird.
Diese allein werden die Problematik nicht lösen können. Ein weiteres Problem stelle die mangelnde Versorgung durch Fachärzte dar. Die Präsidentin nimmt in diesem Zusammenhang abermals Bezug auf die Studie. Diese verweist auch auf die geringe Facharztdichte im Bundesvergleich. Der Nachholbedarf beginnt bei Fachärzten wie bspw. Kardiologen oder Kinderkardiologen. Neben dem Mangel an Hausärzten im Land, verweisen wir stets im selben Atemzug auf den Mangel an Fachärzten. Den bereits ausgelasteten Hausärzten könne nicht auch noch die fachfremde Versorgung zugemutet werden. Die Hausärzte betreuen ihre Patienten am besten und umfassend. Dabei müssen sie ihre meist multimorbiden Patienten fortwährend und sensibel auf die Notwendigkeit einer Weitervermittlung zum Kardiologen filtern.
Im Hinblick auf die in diesem Monat eingeführte Terminservicestelle, die Facharzttermine vermitteln soll, stellt Dr. Heinemann-Meerz abschließend fest: Der Bericht führt abermals vor Augen, dass die Verwaltung eines Problems, mit noch mehr Verwaltung das Problem nicht lösen und keinesfalls im Sinne des Patienten sein kann.