Diskussion: Ärztevertreter und Politiker debattieren auf dem 2. Tag der Niedergelassenen.
Berlin, 7. Mai 2010: "Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen steigt stetig. Der Zugang wird jedoch nicht gesteuert, die finanziellen Mittel steigen nicht. Diesen Grundkonflikt haben wir seit Jahren und kein Gesetz hat ihn bislang gelöst. Ich kenne keine Institution außer dem System der Kassenärztlichen Vereinigungen, die es geschafft hat, 20 Jahre lang zu wenig Geld gerecht zu verteilen." Dieses Dilemma hat Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) heute auf dem Tag der Niedergelassenen in Berlin skizziert. Dort diskutierte er mit Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Daniel Rühmkorf, Staatssekretär im Brandenburgischen Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie der niedergelassenen Neurologin Dr. Annette Mainz-Perchalla.
Köhler mahnte außerdem mehr Eigenverantwortung für das Gesundheitssystem an, und zwar vor allem in Bezug auf den Zugang zu ärztlichen Leistungen, weniger in finanzieller Hinsicht. "Priorisierung ist nicht per se etwas Schlimmes. Sie vermeidet Rationierung", so der KBV-Chef. Rühmkorf sagte im Hinblick auf die Diskussion über mehr finanzielle Selbstbeteiligung der Versicherten, es gebe keine sozialverträgliche Selbstbeteiligung. Entweder sei diese so hoch, so dass sie Schwächere über Gebühr belaste, oder so gering, dass sie keine Steuerungswirkung entfalte.
Einig waren sich die Diskutanten darin, dass es neuer Instrumente bedürfe, die Kosten zu steuern. Arzneimittelregresse für Ärzte seien nicht geeignet, spätestens seit Krankenkassen Rabattverträge für Arzneimittel abschließen, die verhindern, dass die Ärzte die genauen Kosten kennen. "Eine Positivliste würde Regresse überflüssig machen", sagte Rühmkorf. Weitere Themen in der Diskussion waren Maßnahmen für die künftige Bedarfsplanung, die auch die Feminisierung des ärztlichen Berufs berücksichtige und auch verstärkt Teilzeitmodelle anbiete.
Die KBV veranstaltet am heutigen Freitag den Tag der Niedergelassenen zum zweiten Mal im Rahmen des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin. Neben zahlreichen Diskussionen mit verschiedenen Akteuren aus der Gesundheitspolitik und der Versorgung bietet er ein Forum für Niedergelassene zu Begegnung und zur fachlichen Weiterbildung.
Köhler mahnte außerdem mehr Eigenverantwortung für das Gesundheitssystem an, und zwar vor allem in Bezug auf den Zugang zu ärztlichen Leistungen, weniger in finanzieller Hinsicht. "Priorisierung ist nicht per se etwas Schlimmes. Sie vermeidet Rationierung", so der KBV-Chef. Rühmkorf sagte im Hinblick auf die Diskussion über mehr finanzielle Selbstbeteiligung der Versicherten, es gebe keine sozialverträgliche Selbstbeteiligung. Entweder sei diese so hoch, so dass sie Schwächere über Gebühr belaste, oder so gering, dass sie keine Steuerungswirkung entfalte.
Einig waren sich die Diskutanten darin, dass es neuer Instrumente bedürfe, die Kosten zu steuern. Arzneimittelregresse für Ärzte seien nicht geeignet, spätestens seit Krankenkassen Rabattverträge für Arzneimittel abschließen, die verhindern, dass die Ärzte die genauen Kosten kennen. "Eine Positivliste würde Regresse überflüssig machen", sagte Rühmkorf. Weitere Themen in der Diskussion waren Maßnahmen für die künftige Bedarfsplanung, die auch die Feminisierung des ärztlichen Berufs berücksichtige und auch verstärkt Teilzeitmodelle anbiete.
Die KBV veranstaltet am heutigen Freitag den Tag der Niedergelassenen zum zweiten Mal im Rahmen des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin. Neben zahlreichen Diskussionen mit verschiedenen Akteuren aus der Gesundheitspolitik und der Versorgung bietet er ein Forum für Niedergelassene zu Begegnung und zur fachlichen Weiterbildung.