Hausärzteverband Sachsen-Anhalt und Techniker Krankenkasse einigen sich auf Hausarztzentrierte Versorgung

Das Besondere dabei und zugleich ein bundesweites Novum: An der vertraglichen und abrechnungstechnischen Umsetzung wird "durch Beauftragung" erstmalig eine Kassenärztliche Vereinigung beteiligt. Die Teilnahme an der Hausarztzentrierten Versorgung ist für TK-Versicherte ab 18 Jahren möglich und für diese ebenso wie für die rund 1.400 niedergelassenen Hausärzte im Bundesland freiwillig.

Auf Basis der vereinbarten Eckpunkte wollen der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt und die TK bis zum Jahresende 2010 einen Vollversorgungsvertrag sowie die entsprechende Honorarvereinbarung abschließen. Interessierte Mediziner, die dem Vertrag beitreten wollen, erhalten über den Hausärzteverband Sachsen-Anhalt sowie die Kassenärztliche Vereinigung weitere Informationen.

"Ich bin sehr zufrieden, dass wir nun endlich auch wieder einen Hausarztvertrag mit einer Ersatzkasse abschließen konnten. Die Zunahme an chronischen Erkrankungen und Menschen mit mehreren Erkrankung erfordert zunehmend die Koordination durch einen Hausarzt", sagt Andreas Petri, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Sachsen-Anhalt.

Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, ergänzt: "Uns war wichtig, durch eigene Verträge gestalten zu können, statt lediglich die zu erwartenden Schiedssprüche umzusetzen. Nur so können wir das Bestmögliche für unsere Versicherten erreichen. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg. Wir wollen mit dem Vertrag qualitativ hochwertige neue Strukturen und Steuerungselemente zur Versorgung schaffen."

"Mit diesem Vertrag konnten wir gemeinsam mit dem Hausärzteverband den in Sachsen- Anhalt schon lange bewährten Weg einer strukturierten Versorgung weiter stärken. Die Umsetzung des Vertrages zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung verhindert zunehmende Bürokratie in den Hausarztpraxen und erhöht so die Akzeptanz bei den Ärzten", unterstrich Dr. Burkhard John, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt, anlässlich der Vorstellung des Eckpunktepapiers in Magdeburg.

Die wesentlichen Inhalte im Überblick

  • Vergütung untergliedert sich in kontaktunabhängige und kontaktabhängige Pauschalen sowie verschiedene Zuschläge und Einzelleistungen - maximal 76 Euro pro Versicherten und Quartal
  • Teilnahme der Hausärzte an Qualitätszirkeln
  • Behandlung nach Leitlinien
  • Fortbildung der Hausärzte
  • Qualitätsmanagement in der Hausarztpraxis
  • Wartezeit in der Regel maximal 30 Minuten bei vereinbarten Terminen
  • Förderung von Hausbesuchen
  • Lotsenfunktion des Hausarztes
  • Unterstützung bei zeitnahen Facharztterminen
  • Entwicklung eines Leistungsmanagements (z.B. Arzneimittelsteuerung und Einweisungsmanagement Krankenhaus)
  • gemeinsame Evaluation der hausarztzentrierten Versorgung nach diesem Vertrag

www.kvsa.de