Deutlicher Anstieg der Diabeteszahlen
228.200 Menschen in Sachsen-Anhalt betroffen
Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt erkranken an Diabetes mellitus, der so genannten Zuckerkrankheit. Von 2008 bis 2012 ist der Anteil der Betroffenen um 7,5 Prozent gestiegen, zeigt eine aktuelle Auswertung der BARMER GEK. Damit leiden rund 228.200 Frauen und Männer zwischen Arendsee und Zeitz an Diabetes Typ 1 oder Typ 2, sagt Landespressesprecher Thomas Nawrath. Der Anteil der Diabetiker liegt in Sachsen-Anhalt mit 10,1 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt (8,0 Prozent) und wird dabei nur von Sachsen (10,4 Prozent) übertroffen. Die bundesweit niedrigsten Diabetesraten haben Schleswig-Holstein (6,8 Prozent) und Hamburg (6,9 Prozent). Auch zwischen den Regionen Sachsen-Anhalts gibt es erhebliche Unterschiede.
Weniger Diabetiker in der Altmark, mehr im Burgenlandkreis
Der aktuelle Diabetes-Atlas der BARMER GEK und der Organisation diabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe verdeutlicht das Ausmaß der Volkskrankheit bis hinein in die Regionen: Während es im Altmarkkreis Salzwedel im Jahr 2012 eine Diabeteshäufigkeit von nur 8,6 Prozent gab, waren im Burgenlandkreis und im Altkreis Bitterfeld jeweils 11,4 Prozent der Bevölkerung betroffen. Werte deutlich über dem Landesdurchschnitt erreichten zudem die Stadt Halle (10,5 Prozent) sowie der Altkreis Weißenfels (10,9 Prozent).
Zwischen 2008 und 2012 stieg die Zahl der Diabetiker in Sachsen-Anhalt um etwa 4.300, während zugleich die Einwohnerzahl um mehr als 122.000 zurückging. Im Ergebnis stieg die Häufigkeit der Zuckerkrankheit im Land um fast 7,5 Prozent. Während in diesem Zeitraum die Diabetesrate in den Altkreisen Halberstadt und Wernigerode unverändert blieb, gab es im Altkreis Weißenfels mit fast 15 Prozent und im Altmarkkreis Salzwedel mit 13 Prozent die stärksten Zunahmen der Krankheit.
Bundesweit 6 Millionen Diabetiker
Der aktuelle Diabetes-Atlas basiert auf Daten der rund neun Millionen BARMER GEK Versicherten, das ist das derzeit größte untersuchte Kollektiv einer Krankenkasse. Die standardisierte Erhebung ist von großer Aussagekraft, bestätigt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe. Die Zahlen der Krankenkasse wurden hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur an die Daten der Bundesbevölkerung angepasst und sind somit aussagefähig. Demnach gibt es bundesweit aktuell mehr als sechs Millionen Diabetes-Betroffene.
Herausforderung Festtagsessen
Die meisten Diabetiker wissen, wie sie auch die gehaltvolle Advents- und Weihnachtszeit möglichst kalorienarm meistern. Doch Familienangehörige und Freunde tun sich immer wieder schwer, die Festtagspläne diabetikerfreundlich zu gestalten. Statt grundsätzlich auf kulinarische Leckereien zu verzichten, geht es um kalorien- und fettärmere Alternativen, sagt Thomas Nawrath. Das fängt bereits beim Bummel auf dem Weihnachtsmarkt an: An Stelle der fetthaltigen Bratwurst (etwa 460 Kilokalorien) bieten sich ein Holzfällersteak (etwa 290 Kalorien) oder eine Portion Krustenbraten (etwa 320 Kalorien) als Alternativen an. Und wenn kein fetter Gänsebraten sondern Putenschnitzel mit Orangensauce oder Forelle mit Mandelblättchen auf den Tisch kommen, dann erfreut dieses figurfreundliche Festessen sicherlich nicht nur Menschen mit einer Stoffwechselerkrankung, so Nawrath.
Weitere Informationen zum Thema Schlemmen ohne Zuzunehmen im Internet unter www.barmer-gek.de/544223