Hygiene in Klinik und Praxis – Umgang mit Problemkeimen

Zweite Gemeinsame Fortbildung von Ärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen-Anhalt:

Magdeburg/Ärztekammer. Multiresistente Keime kennt nun fast jeder. „Uns wurde von der Ärzteschaft ein sehr großes Interesse an tiefergehenden Informationen zum Umgang mit Problemkeimen angezeigt. Wir klären u.a. die Frage, wie wahrscheinlich eine Infektion mit multiresistenten Erregern wirklich ist, wenn ich in einer Klinik oder ambulanten Praxis behandelt werde“, erklärt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 17.10.2012, um 16.00 Uhr im Haus der Heilberufe in Magdeburg statt. Die für Ärzte kostenfreie Fortbildungsreihe ist die zweite Veranstaltung, die von Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung (KV) finanziert wird und unabhängig von der Pharmaindustrie und von Sponsoren ist. Mit 130 Teilnehmern ist sie schon heute fast ausgebucht.

Die öffentliche Diskussion um eine mögliche Ansteckungsgefahr mit multiresistenten Erregern (MRE) führt dazu, dass sich Patienten verstärkt Sorgen um eine Infektion machen, wenn ein Klinikaufenthalt ansteht. „Da MRE nur eingeschränkt oder sehr schwer antibiotisch behandelt werden können, ist die Sorge der Patienten nachvollziehbar. Wie wahrscheinlich eine Infektion wirklich ist, welche Schutzmaßnahmen nötig sind und warum im ambulanten Bereich einfache Hygiene ausreicht, werden wir mit Fachexperten diskutieren“, so die Kammerpräsidentin.

Eine verbesserte Information zu Erkrankungen durch MRE erfolgt auch durch das bereits vor zwei Jahren gegründete Netzwerk Hygiene in Sachsen-Anhalt, dessen Ziel in einer Vorbeugung der Ansteckung und Verringerung der Anzahl derartiger Infektionen besteht. Die Ärztekammer ist Partner im Netzwerk und füllt dessen Anspruch an eine Verbesserung der Kommunikation unter den Beteiligten in der Patientenversorgung mit der anstehenden Fortbildung inhaltlich aus. Ergänzend zu dieser Fortbildung ist auch die von der Ärztekammer vorbereitete Qualifikation für „Hygienebeauftragte Ärzte“ zu sehen. Diese besonders qualifizierten Ärzte sind für eine effektive Krankenhaushygiene elementar wichtig. Sie sichern den präventiven Erfolg, da sie in enger Zusammenarbeit und Ergänzung mit dem Hygienefachpersonal, die notwendigen Hygienemaßnahmen benennen, umsetzen und kontrollieren.