Infotag zur Gefahr durch Gefäßerkrankungen an Bauchschlagader
Jena. Schlagadern sind die Hauptversorgungs-Pipelines unseres Körpers. Umso gefährlicher wird es, wenn diese stark belasteten Gefäße erkranken und ihren Dienst versagen. Das kann passieren, wenn beispielsweise ein Aneurysma entsteht, eine Erweiterung der Gefäßwände, die diese schwächt und reißen lassen kann. Jährlich sterben in Deutschland nach Schätzungen etwa 6000 bis 9000 Menschen an so entstehenden inneren Blutungen.
Die lebensgefährlichen Aneurysmen treten am häufigsten an der unteren Bauchschlagader auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, das Risiko eines Bauchaortenaneurysmas steigt mit dem Alter sowie mit verschiedenen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und familiäre Vorbelastung. So sind von 100 Männern über 65 Jahren sechs von einem Bauchaortenaneurysma betroffen, bei den über 75jährigen Männern sind dies sogar 12 Prozent.
"Die große Gefahr besteht darin, dass ein Bauchaortenaneurysma meist keine Beschwerden verursacht und die Patienten oft erst bei einer plötzlichen lebensgefährlichen Ruptur in die Klinik kommen", erklärt PD Dr. Jürgen Zanow, Oberarzt an der Klinik für Allgemein- Viszerale und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena. "Umso wichtiger ist es, diese Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln."
Deshalb laden die Gefäßchirurgen des Uniklinikums am 7. Mai zu einem Informationstag zu Bauchschlagader-Aneurysmen ein, der deutschlandweit auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) bereits zum zweiten Mal auf die oft unerkannte Gefahr hinweisen soll. Dazu finden am Uniklinikum Jena jeweils 10.00 Uhr und 15.00 Uhr Vorträge zu Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten statt. Ab 10 Uhr wird zudem in den Klinikräumen das Screeningverfahren zur Früherkennung praktisch demonstriert. "Dabei wird der Bauch abgetastet und mit Ultraschall untersucht", erläutert Dr. Zanow.
Bisher werden diese Aneurysmen häufig nur zufällig bei einer anderen Untersuchung entdeckt. Für das Überleben der Patienten ist das frühe Erkennen der Gefahr aber entscheidend. Denn platzt ein solches Gefäß, kommt oft jede Hilfe zu spät. "Dagegen können wir mit einer geplanten Operation das Aneurysma gut entfernen und die Gefahr beseitigen", so Gefäßchirurg Zanow.
Bei einem solchen Eingriff wird der geschädigte Gefäßabschnitt entweder entfernt und durch eine Prothese ersetzt oder minimalinvasiv durch eine Gefäßprothese verstärkt. Operiert wird, wenn die Gefäßaussackung mehr als fünf Zentimeter misst, vorher genügt eine regelmäßige Kontrolle. "Diese kann durch den Hausarzt oder in der Klinikambulanz erfolgen, wichtig ist, dass rechzeitig untersucht und kontrolliert wird", appelliert Dr. Jürgen Zanow.
Wie genau dies geschehen kann, darüber können sich alle Interessierten am 7. Mai vor Ort im Uniklinikum Jena informieren.
TERMINHINWEIS:
7. Mai 2011
Informationstag Bauchschlagaderaneurysma am Universitätsklinikum Jena
Zeit: 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Ort: Hörsaal 2 und Klinikräume, Uniklinikum Jena-Lobeda, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Kontakt:
PD Dr. Jürgen Zanow
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 322601
Mail: juergen.zanow@med.uni-jena.de