Magdeburger Neurowissenschaftler veröffentlichen ihre aktuellen Forschungsergebnisse zum "Zappelphillipp-Syndrom"
Leipzig (ots) - Am 12.03.2014 wird um 20.15 Uhr im Ersten die MDR/ORF-Koproduktion "Keine Zeit für Träume" ausgestrahlt. Der Spielfilm thematisiert den Umgang mit der krankhaften Aufmerksamkeitsstörung bei Kindern (ADS). Ergänzend zum Thema bietet der Ratgeberdesk einen Experten-Chat und Informationsmaterial zur Krankheit im Internet an. Im Umfeld des Spielfilms widmen sich dem Thema auch das Landesmagazin "Sachsen-Anhalt heute", die MDR-Magazine am Nachmittag und "Hauptsache gesund".
Im TV-Drama geht es um die elfjährige Merle (Greta Bohacek), die sich nicht konzentrieren kann. Ihre Gedanken schweifen oft ab, vor allem in der Schule. Meistens wirkt sie abwesend und verträumt. Als ihr Lehrer den Eltern Kathrin (Anneke Kim Sarnau) und Roman (Harald Schrott) rät, Merle vom Gymnasium zu nehmen, sind diese voller Sorge und forschen nach den Ursachen für Merles Unkonzentriertheit. Schließlich stellt eine Kinderpsychologin bei Merle ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) fest. Die Eltern entscheiden sich dagegen, ihrem Kind Psychopharmaka zu verabreichen und versuchen stattdessen, Merle aus eigener Kraft zu helfen. Ihr Alltag folgt ab sofort einem strengen Zeitplan und abwechselnd lernen entweder Kathrin, Roman oder die ältere Schwester Lea (Stella Kunkat) mit Merle. Diese enorme Mehrbelastung führt allerdings zu einer familiären Ausnahmesituation, die das Zusammenleben aller zunehmend belastet. Als selbstständige Bauleiter setzen die Eltern mit der Sorge um Merle auch ihre berufliche Existenz aufs Spiel. Lea, die mitten in der Pubertät steckt, fühlt sich komplett vernachlässigt. Als Kathrin einen Zusammenbruch erleidet, ins Krankenhaus muss, Lea von zu Hause wegläuft und sich die Situation für Merle auch nicht zu verbessern scheint, stellt sich für die Eltern erneut die Frage: Sollen sie Merle Tabletten geben, damit sie wieder ein "normales" Leben führen können?
Alle Fragen zum Thema können nach dem Spielfilm in einem Internetchat gestellt werden. Antworten werden die Drehbuchautorin Regine Bielefeldt und der Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Veit Rößner vom Universitätsklinikum Dresden geben. Sie sind ab 21.45 Uhr unter www.mdr.de/ratgeber oder www.DasErste.de/filmmittwoch zu erreichen.
Begleitend zum Film stellt der Ratgeber-Desk ein umfassendes Informationsangebot bei www.mdr.de/ratgeber bereit. Das Dossier erklärt unter anderem, welche Ursachen die Erkrankung hat und wie man sie behandeln kann. Zudem gibt es Kontaktdaten für Hilfesuchende.
Schon am Nachmittag vor der Ausstrahlung des Spielfilms widmen sich Beiträge bei "MDR um 2" und "MDR um 4" dem Thema "Leben mit ADS". Es geht unter anderem um eine vierköpfige Familie aus dem Erzgebirge, bei der alle Mitglieder unter der Krankheit leiden oder gelitten haben. Mit der Leitung des Landesverbandes AD(H)S Sachsen hilft die Mutter auch anderen Betroffenen.
Am Donnerstag nach der Ausstrahlung des Spielfilms berichtet "Hauptsache gesund" über einen Studenten aus Dresden. Bei ihm wurde die Krankheit erst vor einigen Jahren festgestellt. Der Fall zeigt, dass Diagnose ADS/ADHS nicht nur bei Kindern immer öfter gestellt wird, sondern zunehmend auch bei Erwachsenen.
Bereits am Dienstagabend berichtet Sachsen-Anhalt heute (19.00 Uhr , http://www.mdr.de/tv/programm/sendung368334.html) vom 11. Magdeburger Tag der Erziehung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Neurowissenschaftler veröffentlichen ihre aktuellen Forschungsergebnisse zum "Zappelphillipp-Syndrom".