Freiwillige Qualitätsinitiativen wirken am nachhaltigsten
Qualitätssicherung Die KBV hat in einem Konzept Empfehlungen für die Durchführung von Peer-Review-Verfahren speziell in der vertragsärztlichen Versorgung entwickelt. Damit ist das Portfolio ambulanter Qualitätsförderungsinstrumente um einen weiteren Baustein erweitert worden.
Berlin, 20. Oktober 2014 Freiwillige Qualitätsinitiativen, die von engagierten Ärzten und Psychotherapeuten aus ihrem Versorgungsalltag heraus selbst entwickelt werden, wirken am nachhaltigsten, erklärte heute in Berlin der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen. Das Konzept Peer-Review-Verfahren in der vertragsärztlichen Versorgung Empfehlungen für Praxen, Arztnetze und Qualitätszirkel soll die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten bei der Umsetzung von freiwilligen und qualitätsfördernden Maßnahmen in ihren Praxen unterstützen. Unter Peer Review ist der kollegiale Austausch über Behandlungsmethoden und -prozesse zu verstehen. Das eigene ärztliche Handeln soll reflektiert und das gegenseitige Lernen gefördert werden.
Fachgruppenbezogene und spezifisch auf die Bedingungen der ambulanten Versorgung ausgerichtete Peer-Review-Verfahren können zukünftig auf dieser Grundlage entwickelt und besser umgesetzt werden.
Peer Review stellt eine sinnvolle Ergänzung des vertragsärztlichen Qualitätsmanagements dar. Auch die bundesweit etablierten über 9.000 Qualitätszirkel basieren auf dem Konzept der Qualitätsentwicklung durch den kollegialen Austausch. Peer-Review-Verfahren fördern das Qualitätsverständnis und sind für Hausärzte und Fachärzte gleichermaßen von Nutzen. In diesem Zusammenhang begrüßen wir es sehr, dass die Politik das Thema Qualität erneut in den Fokus gerückt hat, erläuterte Gassen.
Impulsgebend für die Erarbeitung des Konzeptes waren das Curriculum Ärztliches Peer Review der Bundesärztekammer und Initiativen von Vertragsärzten, insbesondere des Anästhesienetzes Berlin-Brandenburg e. V. (ANBB). Die Entwicklung der Empfehlungen erfolgte im Dialog mit Kammervertretern sowie Anwendern aus der ambulanten Versorgung und dem Rehabilitationsbereich.