Marburger Bund einigt sich mit KUV auf Tarifabschluss für Ärzte in BG Kliniken

Rolf Lübke: „Tragfähiger Kompromiss mit Zukunftsperspektiven“

Berlin - Nach vier Runden intensiver, zeitweilig kurz vor dem Scheitern stehender Verhandlungen mit dem Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung (KUV) hat der Marburger Bund gestern Abend eine Tarifeinigung für die Ärztinnen und Ärzte in den berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken (BG Kliniken) erzielen können. Nach dem Inhalt der Einigung steigen die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte rückwirkend zum 1. Juli 2015 um 1,6 Prozent und ab 1. Juli 2016 um weitere 2,3 Prozent. Ein zusätzlicher wesentlicher Faktor der Tarifeinigung ist die Schaffung neuer Entgeltstufen in allen Vergütungsgruppen. Mit dieser Änderung werden auch längere Qualifizierungen in den jeweiligen Vergütungsgruppen (Arzt, Facharzt, Oberarzt, Chefarzt-Stellvertreter) sachnäher und qualitätsorientiert abgebildet. Unter Berücksichtigung dieser Strukturveränderungen hat der Abschluss ein Gesamtvolumen von etwa 5 Prozent. „Die neue, zum 1. Juli 2016 in Kraft tretende Gehalts-Matrix bildet zukünftig Berufskarrieren von sechs Jahren bei Ärzten, dreizehn Jahren bei Fachärzten, sowie zehn Jahren bei Oberärzten und Chefarzt- Stellvertretern ab. Damit sind wir zwar noch nicht am Ende unserer Vorstellungen angelangt, jedoch kann man dieses Gesamtkonzept als einen tragfähigen Kompromiss mit den nötigen Zukunftsperspektiven für den Dauer-Arbeitsplatz am Krankenhaus ansehen“, sagte Marburger Bund-Verhandlungsführer Rolf Lübke.

Die Tarifeinigung gilt für rund 1.000 Ärztinnen und Ärzte an insgesamt zehn Unfallkliniken und -behandlungsstellen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das Unfallkrankenhaus Berlin gehört nicht dazu – hier gibt es einen Haustarifvertrag, der vom Marburger Bund Landesverband Berlin/Brandenburg verhandelt wird.