„Adipositas – Wie können wir helfen?“

Einladung zum Workshop am 5. Juni 2013 in der Uniklinik Magdeburg

Immer mehr Patienten leiden unter starkem Übergewicht und den gesundheitlichen Folgen. Adipositas ist vielen Menschen mittlerweile ein Begriff und bedeutet Fettleibigkeit oder auch Fettsucht. Am 5. Juni 2013 findet im Universitätsklinikum Magdeburg ein interdisziplinärer Workshop „Adipositas – Wie können wir helfen?“ statt. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr im Theoretischen Hörsaal (Haus 28) auf dem Campus des Uniklinikums, Leipziger Straße 44. Inhaltlich geht es um Therapiekonzepte bei Adipositas, um häufig auftretende Nebenerkrankungen und das Adipositaszentrum der Uniklinik wird vorgestellt. Der Workshop richtet sich vor allem an Hausärzte und Diabetologen. Herzlich eingeladen ist aber auch die interessierte Öffentlichkeit.

Im europaweiten Vergleich nimmt die Bundesrepublik Deutschland bezüglich der Prävalenz der Adipositas eine Spitzenposition ein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2009 in Deutschland 51,4 Prozent der Bevölkerung übergewichtig oder adipös. Der durchschnittliche BMI der deutschen Bevölkerung lag in diesem Jahr bei 25,7 kg/m2. Adipositas ist definiert als eine über das physiologische Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der Körpermassenindex (Body Mass Index; BMI). Der BMI entspricht dem Quotienten aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m2). Als übergewichtig werden im Allgemeinen Personen mit einem BMI ≥ 25 kg /m2 bezeichnet. Die Adipositas ist durch einen BMI ≥ 30 kg/m2 definiert.

Die ausschlaggebenden Ursachen für den Anstieg der Übergewichtigkeit sind neben genetischen Einflüssen falsche Ernährung und Bewegungsarmut. Unbehandelt kann Adipositas zu vielen Folgekrankheiten führen, wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Krebs und Gelenksarthrose. Diese bedeuten für die Betroffenen häufig eine starke Einschränkung der Lebensqualität und der Lebenserwartung.

Traditionell stehen bei der Behandlung des krankhaften Übergewichts konservative Maßnahmen im Vordergrund. Diese umfassen neben Diäten, Medikamenten, Ernährungs- und Bewegungstherapien auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen sowie eine psychologische Betreuung. Problematisch für die meisten Betroffenen ist jedoch die langfristige Gewichtskontrolle nach erfolgreicher Gewichtsabnahme. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass der Effekt konservativer Therapien bei der Mehrzahl der Patienten zeitlich limitiert ist.

Die chirurgische Therapie - wie Magenband, Magenballon Schlauchmagen oder Magenbypass - gilt derzeit als einzige Behandlungsoption, mit deren Hilfe bei der Mehrzahl der extrem Übergewichtigen eine deutliche Reduktion des Körpergewichts erreicht und gehalten werden kann. Sie gilt als sicheres und effektives Therapieverfahren, mit der zusätzlich assoziierte Nebenerkrankungen nachhaltig positiv beeinflusst werden.

An der Chirurgischen Uniklinik Magdeburg werden seit Ende der 90´er Jahre Operationen bei Adipositas durchgeführt. Im November 2011 erfolgte die erfolgreiche Zertifizierung als Adipositaszentrum. Diese Einrichtung bietet eine ausführliche Diagnostik und Beratung. In einem interdisziplinären Team arbeiten Chirurgen, Internisten, Radiologen, Plastische Chirurgen, Anästhesisten, Diabetologen, Psychologen, Physiotherapeuten und Ernährungsberater an der für jeden einzelnen Betroffenen optimierten Therapie vor, während und nach dem chirurgischen Eingriff.