Alte Arzneimittel gefahrlos über den Hausmüll entsorgen

Glasflaschen werden sehr häufig über den Altglascontainer entsorgt. Soweit so gut. Doch was ist, wenn eine halbleere Hustensaftflasche zuerst über dem Waschbecken entleert wird und dann im besagten Glascontainer landet? „Medikamentenreste, die über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden, beeinträchtigen auf Dauer unsere Wasserqualität. Das gilt neben Tabletten auch für flüssige Arzneimittel, wie z.B. Hustensäfte“, informiert Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

In einer Umfrage gab rund die Hälfte der Bundesbürger an, Flüssigarzneimittel über die Toilette oder die Spüle zu vernichten. „Darauf sollte unbedingt im Sinne unserer Umwelt verzichtet werden. Die unbedenklichste und umweltfreundlichste Art der Resteverwertung ist und bleibt das Entsorgen über den Hausmüll. Genau wie bei anderen potenziell gefährlichen Abfällen (Rasierklingen, Putzmittel) ist jedoch darauf zu achten, dass die Abfälle nicht in Kinderhände gelangen“, so der Präsident. Da der Müll heute in der Regel verbrannt wird, ist dies die einzig umweltfreundliche Entsorgungsform.

Zunehmend häufiger werden wir als Verbraucher mit Nachrichten konfrontiert, dass Arzneistoffe im Wasser gefunden werden. Die Belastung der Gewässer wird nicht nur durch die falsche Entsorgung verursacht. Andere Verschmutzungswege sind unvermeidbar, etwa wenn Arzneimittelreste im Körper nicht abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden werden. Auch wenn Medikamente auf die Haut aufgebracht werden, gelangen die Arzneistoffe beim Duschen oder Baden zum Teil ins Abwasser. Um die Grundwasser-Belastung jedoch nicht weiter zu erhöhen, ist es unbedingt wichtig, nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente über den Hausmüll oder bei größeren Mengen über Schadstoffsammelstellen zu beseitigen. Durch die weitgehende Verbrennung des Hausmülls ist es heute nicht mehr notwendig, Altmedikamente einer speziellen Entsorgung zuzuführen, wie dies lange Zeit durch Apotheken organisiert wurde. „Die nächste Apotheke Ihres Vertrauens wird sich gern Ihren Fragen zu Ihren nicht mehr benötigten Medikamenten annehmen und Ihnen Entsorgungswege aufzeigen“, empfiehlt Apotheker Dr. Münch den Besuch einer Apotheke.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Martin Wolff,
Pressesprecher der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Tel.: 0391- 609040 oder
Löwen-Apotheke Altenweddingen, Telefon (03 92 05) 2 12 75.