Fortbildungstag der Kammer KHK am 28.9. in Magdeburg

22. Fortbildungstag der Ärztekammer Sachsen-Anhalt in Magdeburg

Magdeburg/Ärztekammer. Warum versterben in Sachsen-Anhalt doppelt so viele Menschen an einem Herzinfarkt als beispielsweise in Hamburg? Dieser Frage widmet sich der 22. Fortbildungstag der Ärztekammer Sachsen-Anhalt am 28. September 2013 in Magdeburg. Laut aktuellem 24. Deutschen Herzbericht 2011 der Deutschen Herzstiftung schwankte im Jahr 2010 die Herzinfarkt-Sterblichkeit pro 100.000 Einwohner zwischen den Bundesländern von 53 in Hamburg bis 111 in Sachsen-Anhalt. 

„Wir haben im bundesweiten Vergleich noch immer die meisten Herzinfarkte zu verzeichnen. Und leider dabei auch die höchste Sterblichkeit. Um diesen Umstand kurzfristig zu verbessern, widmet sich unser diesjähriger Fortbildungstag dem Thema „Wenn es eng wird in der Brust -  Koronare Herzkrankheit“, erklärt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Die praktizierende Kardiologin ist über den großen Zuspruch am Thema erfreut, denn bis heute sind über 100 Ärzte angemeldet. „Zeigt es doch, dass wir hier ein für alle Ärzte wichtiges Thema gewählt haben. Noch suchen wir genau nach einem Grund für den regionalen Unterschied. In der Konsequenz werden nun beispielsweise alle Herzinfarkte der vergangenen Jahre dokumentiert und analysiert. Das Ergebnis der Untersuchung soll uns zeigen, ob unsere Patienten entweder ungesünder leben oder weniger oft medizinische Vorsorgen in Anspruch nehmen.“

Neue Erkenntnisse werden durch die Einführung eines Herzinfarktregisters in Sachsen-Anhalt erwartet. Darüber informiert Prof. Dr. med. Andreas Stang, Direktor des Instituts für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale). Über Risiko und Prävention der koronaren Herzerkrankung berichtet Dr. Stephan Gielen, Ltd. OA der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Halle (Saale). Themenschwerpunkt ist auch das akute Koronarsyndrom im Rettungsdienst, zu dem Dr. Karsten zur Nieden, OA der Klinik f. Anästhesiologie, Intensiv- u. Notfallmedizin, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Halle (Saale) am BG-Kliniken Bergmannstrost referiert.

Eine Lösung könnte sich beim Ausbau von Herznotfallambulanzen (CPUs) im Land anbieten. Diese dienen laut Bericht der Deutschen Herzstiftung der Versorgung von Patienten mit unklarem Brustschmerz und stehen allen Patienten mit akuten Brustkorbbeschwerden 24 Stunden offen. CPUs verfügen über alle modernen Geräte für die Erkennung eines Herznotfalls. Dort hat man die besten Überlebenschancen. Schwerwiegende Komplikationen wie Herzschwäche lassen sich durch Herznotfallambulanzen vermeiden. CPUs sollten dort sein, wo besonders viele Menschen herzkrank sind oder an Herzkrankheiten sterben. „Besonders in manchen ostdeutschen Gebieten mit höherer Sterbe- und Morbiditätsziffer ist das leider nicht der Fall, zum Beispiel in Sachsen-Anhalt und Brandenburg“ heißt es in dem Bericht. „Wir setzen uns schon lange für den Ausbau der CPUs ein. Und wir werden weiter darauf drängen“, erklärt Kammerpräsidentin Heinemann-Meerz.

Der 22. Fortbildungstag der Ärztekammer Sachsen-Anhalt findet am:
Samstag, den 28. September 2013 von 09:30 Uhr bis 15:00 Uhr
im Haus der Heilberufe, EG 77/78, Doctor-Eisenbart-Ring 2,

39120 Magdeburg statt.