Keuchhusten - Verdopplung der Fallzahlen in Sachsen-Anhalt
Trotz kostenloser Impfmöglichkeit ist die Infektionskrankheit Keuchhusten (lateinisch: Pertussis) auf dem Vormarsch. Die BARMER GEK hat von 2006 bis 2012 bundesweit einen Anstieg der Fallzahlen von rund 6.000 auf 9.000 Betroffene verzeichnet.
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Erkrankten in dieser Zeit von 234 auf 518 gestiegen, also um 111 Prozent. Diese Entwicklung stimmt uns nachdenklich, sagt der Landesgeschäftsführer der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt, Axel Wiedemann. Bemerkenswert ist zudem, dass von der einstigen Kinderkrankheit zunehmend auch Erwachsene betroffen sind. Wiedemann rät dazu, sich impfen zu lassen. Die Schutzimpfung ist kostenlos.
Drei Viertel der Keuchhusten-Patienten sind weiblich
Die Analyse der BARMER GEK unter ihren Versicherten im Land spricht eine deutliche Sprache: Drei Viertel aller Keuchhusten-Patienten zwischen Arendsee und Zeitz sind weiblich genauer gesagt 394 von 518 Erkrankte im vergangenen Jahr, sagt der Landesgeschäftsführer von Deutschlands größter Krankenkasse. Schaut man auf die Altersgruppen, dann zeigt sich ein sehr differenziertes Bild: Während bei Kindern und Jugendlichen die Fallzahlen zwischen 2006 und 2012 von 94 auf 76 um 20 Prozent zurückgegangen sind, nahm die Zahl der Erkrankungen bei Erwachsenen überdurchschnittlich stark zu. Mittlerweile ist jeder zweite Keuchhusten-Patient in Sachsen-Anhalt älter als 60 Jahre. Zudem war der Anstieg der Fallzahlen in dieser Altersgruppe mit über 300 Prozent (von 39 auf 163 Erkrankungen) am größten.
Anders als bei Kindern leiden Erwachsene nur selten unter den keuchenden Hustenanfällen, die der Krankheit ihren Namen gegeben haben. Stattdessen werden sie meist von einem lang anhaltenden, nicht abklingenden Husten gequält. Manchmal treten gerade am Anfang Schnupfen und grippeähnliche Symptome auf. Da Fieber bei Keuchhusten eher selten und wenn dann nur mit mäßigen Temperaturen auftritt, gehen die Betroffenen auch nicht immer zum Arzt, erläutert Axel Wiedemann. So bleibe die ansteckende Krankheit oft sogar unentdeckt.
Nur eine Impfung schützt
Das macht nicht nur die richtige Diagnose schwierig. Damit verbunden ist auch ein großes Risiko. Denn an Keuchhusten erkrankte Erwachsene sind hoch ansteckend besonders für Säuglinge, kleine Kinder und Ältere mit einem geschwächten Immunsystem. Vor allem bei Kindern kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts nicht nur entsprechende Schutzimpfungen im Kleinkind- und Vorschulalter, sondern mittlerweile auch die Auffrischung des Impfschutzes bei Erwachsenen. Das gilt insbesondere für alle, die engen Kontakt mit einem Säugling haben. Also Eltern, Geschwister und Großeltern, so Wiedemann.
Weitere Informationen im Internet unter www.barmer-gek.de/103308
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Erkrankten in dieser Zeit von 234 auf 518 gestiegen, also um 111 Prozent. Diese Entwicklung stimmt uns nachdenklich, sagt der Landesgeschäftsführer der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt, Axel Wiedemann. Bemerkenswert ist zudem, dass von der einstigen Kinderkrankheit zunehmend auch Erwachsene betroffen sind. Wiedemann rät dazu, sich impfen zu lassen. Die Schutzimpfung ist kostenlos.
Drei Viertel der Keuchhusten-Patienten sind weiblich
Die Analyse der BARMER GEK unter ihren Versicherten im Land spricht eine deutliche Sprache: Drei Viertel aller Keuchhusten-Patienten zwischen Arendsee und Zeitz sind weiblich genauer gesagt 394 von 518 Erkrankte im vergangenen Jahr, sagt der Landesgeschäftsführer von Deutschlands größter Krankenkasse. Schaut man auf die Altersgruppen, dann zeigt sich ein sehr differenziertes Bild: Während bei Kindern und Jugendlichen die Fallzahlen zwischen 2006 und 2012 von 94 auf 76 um 20 Prozent zurückgegangen sind, nahm die Zahl der Erkrankungen bei Erwachsenen überdurchschnittlich stark zu. Mittlerweile ist jeder zweite Keuchhusten-Patient in Sachsen-Anhalt älter als 60 Jahre. Zudem war der Anstieg der Fallzahlen in dieser Altersgruppe mit über 300 Prozent (von 39 auf 163 Erkrankungen) am größten.
Anders als bei Kindern leiden Erwachsene nur selten unter den keuchenden Hustenanfällen, die der Krankheit ihren Namen gegeben haben. Stattdessen werden sie meist von einem lang anhaltenden, nicht abklingenden Husten gequält. Manchmal treten gerade am Anfang Schnupfen und grippeähnliche Symptome auf. Da Fieber bei Keuchhusten eher selten und wenn dann nur mit mäßigen Temperaturen auftritt, gehen die Betroffenen auch nicht immer zum Arzt, erläutert Axel Wiedemann. So bleibe die ansteckende Krankheit oft sogar unentdeckt.
Nur eine Impfung schützt
Das macht nicht nur die richtige Diagnose schwierig. Damit verbunden ist auch ein großes Risiko. Denn an Keuchhusten erkrankte Erwachsene sind hoch ansteckend besonders für Säuglinge, kleine Kinder und Ältere mit einem geschwächten Immunsystem. Vor allem bei Kindern kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts nicht nur entsprechende Schutzimpfungen im Kleinkind- und Vorschulalter, sondern mittlerweile auch die Auffrischung des Impfschutzes bei Erwachsenen. Das gilt insbesondere für alle, die engen Kontakt mit einem Säugling haben. Also Eltern, Geschwister und Großeltern, so Wiedemann.
Sachsen-Anhalt Keuchhusten-Erkrankungen nach Kreisen (insgesamt) | |||
Zahlen des Robert-Koch-Instituts | |||
2012 | 2013 (bis 20.11.) | ||
Altmarkkreis Salzwedel | 33 | 4 | |
Landkreis Anhalt-Bitterfeld | 21 | 15 | |
Landkreis Börde | 74 | 19 | |
Burgenlandkreis | 124 | 82 | |
Landkreis Harz | 42 | 43 | |
Landkreis Jerichower Land | 25 | 18 | |
Landkreis Mansfeld-Südharz | 98 | 35 | |
Saalekreis | 90 | 47 | |
Salzlandkreis | 114 | 29 | |
Landkreis Stendal | 27 | 5 | |
Landkreis Wittenberg | 19 | 64 | |
Stadt Dessau-Roßlau | 17 | 11 | |
Stadt Halle (Saale) | 130 | 83 | |
Stadt Magdeburg | 86 | 19 | |
900 | 474 | ||
22.11.2013