Krebsberatungsstellen: Unterstützung finden und Antworten bekommen

Kostenlose Angebote für Betroffene und Angehörige in Magdeburg und Burg

Krebs ist eine Diagnose, die Betroffene und ihre Angehörigen zumeist unerwartet trifft. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus fühlen sich viele Menschen allein mit ihren Fragen, seelisch belastet und manchmal überfordert. Häufig wissen sie nicht, an wen sie sich wenden können. Krebsberatungsstellen, wie die Psychosoziale Krebsberatungsstelle in Magdeburg (mit Außenstelle in Burg) bieten Hilfen bei seelischen Krisen und sozialrechtlichen Fragen. Hier erhalten Krebs-Betroffene und Angehörige Hilfestellungen, um die eigene Krankheit zu bewältigen oder mit der Erkrankung von nahestehenden Menschen angemessen umzugehen.

Wenn Krebs-Betroffene die Räume der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Magdeburg betreten, können sie sich wohlfühlen. Das Team hat die Zimmer hell und freundlich gestaltet, die Büros sind mit Blumen ausgestattet. Die Sekretärin Claudia Busch nimmt die Ratsuchenden freundlich in Empfang. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen, für die richtige Atmosphäre zu sorgen, um über alle Sorgen sprechen zu können. Häufig haben die Patienten starke Ängste vor der Behandlungstherapie oder vor einer Wiedererkrankung. Es besteht der Wunsch nach Unterstützung und nach praktischen Hilfen zur Krankheitsbewältigung für sich selbst und ihre Angehörigen. Hilfestellungen zum Umgang mit der Erkrankung sowie Sterbe- und Trauerbegleitung können die Psychoonkologinnen Dipl.-Psych. Josephine Uiffinger, M. Sc. Reha-Psych. Nadine Braumann und Dipl.-Psych. Annegret Neumann geben.

Ebenso unterstützen wir bei sozialrechtlichen Fragestellungen. „Viele Menschen, die sich an uns wenden, fragen sich, ob sie ihre Arbeitsstelle verlieren, wenn sie länger krank sind und wissen nicht, auf welche Sozialleistungen sie Anspruch haben, wie eine Rehabilitationsmaßnahme zu beantragen ist oder wie ein Widerspruch bei einer Antragsablehnung (z.B. Nachsorgekur) zu formulieren ist“, sagt Sozialpädagogin und Psychoonkologin Jana Giera, M.A.. Wir unterstützen bei allen psychoonkologischen und sozialrechtlichen Anliegen und vermitteln Betroffene und Angehörigen bei Bedarf weiter – z.B. an Selbsthilfegruppen, Psychotherapeuten oder Vereine.
Individuelle Beratungen, wie Einzel-, Paar- und Angehörigengespräche, sind dabei nur ein Aspekt, die Krebs-Betroffene und Angehörige in Magdeburg wahrnehmen können: Die Anlaufstelle organisiert auch Informations- und Gruppenangebote, z.B. „Stressbewältigung für Krebspatienten und Angehörige“, „Sport nach Krebs“, „Schönheit und Wohlgefühl - mit Veränderungen umgehen“ und nimmt aktiv an regionalen Patientenveranstaltungen, wie dem Familieninfotag „Aktiv gegen Krebs“ und der Aktion „Rückenwind bei Lungenkrebs“ teil.

Die seit 2009 jährlich steigenden Beratungszahlen zeigen den Bedarf. Um diesem gerecht zu werden, wurde das Angebot der Krebsberatungsstelle seit Mai 2011 dahingehend erweitert, dass eine Außenstelle in Burg (in Kooperation mit der Selbsthilfekontaktstelle Jerichower Land) eröffnet wurde. Die anfangs einmal monatlich stattfindenden Beratungen für Krebsbetroffene und Angehörige wurde wegen der steigenden Inanspruchnahme auf einmal wöchentliche Beratungen erweitert. Im Februar zieht diese Außenberatungsstelle in neue Räume in die Bahnhofstraße 7 in Burg um.
„Unser wichtigstes Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Jörg Frommer, Direktor der Universitätklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg und Leiter der Krebsberatungsstelle.

Derzeit wird die Krebsberatungsstelle in Magdeburg von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen eines Förderschwerpunktprogramms zusammen mit 25 weiteren Beratungsstellen in Deutschland finanziell unterstützt. Mit diesem Programm soll der psychoonkologischen Unterversorgung in vielen Regionen Deutschlands entgegen gewirkt werden. Wenn für die Psychosoziale Krebsberatungsstelle in Magdeburg diese Förderung 2015 zu Ende geht, ist die weitere Zukunft dieser Institution unsicher. Zurzeit fehlt in Deutschland eine Finanzierungsregelung für derartige Beratungsleistungen. Hier ist die Politik gefordert: Sie muss die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen, damit z.B. die Krankenkassen ihren Beitrag für den Fortbestand von Krebsberatungsstellen in Zukunft leisten.


Kontaktdaten und Standorte der Krebsberatungsstelle:

Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Leipziger Str. 44
Haus 14, Sekretariat: R. 380
39120 Magdeburg
Tel.: 0391/ 6721241
krebsberatung@med.ovgu.de

Außensprechstunde Universitätsfrauenklinik:
14-tägig, Montagvormittag in den Räumen des Magdeburger Krebsliga e.V.
Gerhart- Hauptmann-Str. 35
39108 Magdeburg

Außenstelle Burg
wöchentlich, Dienstagvormittag in den Räumen der Selbsthilfekontaktstelle JL
Bahnhofstr. 7
39288 Burg