RLV: Sieben KVen knacken die 40-Euro-Marke - Sachsen gehört dazu, Sachsen-Anhalt bleibt darunter
Für Hausärzte gibt es bei den RLV-Fallwerten dieses Jahr tatsächlich eher eine Steigerung. Und auch die höhere Vergütung für die Besuche drückt noch nicht überall aufs Budget.
Besonders gut rechnen müssen Hausärzte in Hamburg, ihr RLV-Fallwert liegt bei nur 33 Euro.
© Emil Umdorf / imago
Ihre RLV-Fallwerte dürften Ärzte in diesem Jahr gespannt verfolgen. Denn den niedergelassenen Vertragsärzten wurde für 2011 ja ein Honorarplus versprochen - vor allem auch um Ungerechtigkeiten infolge der Honorarreform auszubügeln.
Der Blick in 14 KVen zeigt: Es gibt tatsächlich eine Tendenz zu höheren Fallwerten, zumindest in zwölf der 14 KVen und in einigen davon hält der Aufwärtstrend auch im zweiten Quartal 2011 an.
Aber noch etwas bewegt Vertragsärzte und die Kassenärztlichen Vereinigungen: Die bessere Vergütung der Haus- und Heimbesuche ab April geht zulasten der RLV. Weil für die Leistungen, die nun außerhalb der RLV vergütet werden sollen, ein Vorwegabzug beim Honorarvolumen vorgenommen werden muss - um Rückstellungen für die Haus- und Heimbesuche zu bilden.
Doch zu einem größeren Einbruch der RLV-Fallwerte im zweiten Quartal 2011 scheint dies noch nicht zu führen.
Schleswig-Holstein: Das Plus für die Hausärzte im Norden fällt eher schmal aus. Ihr RLV-Fallwert steigt von 36,65 Euro in 4/2010 auf 37,68 Euro im ersten Quartal dieses Jahres, um dann im zweiten Quartal schon wieder leicht auf 37,09 Euro zu sinken. Gleichzeitig sinkt auch noch die Fallzahl von 814 in 4/2010 auf 784 im ersten und rund 773 im zweiten Quartal 2011.
Hamburg: Die KV Hamburg bleibt bei den Fallwerten auch im ersten Quartal 2011 Schlusslicht. Der Wert für die Hausärzte liegt gerade einmal bei 33,19 Euro (Fallzahl: 704) - in 4/2010 lag er bei 32,98 Euro, bei einer durchschnittlichen Fallzahl von 747. Fürs zweite Quartal 2011 wurden die Werte noch nicht bekannt gegeben, aber es ist zu vermuten, dass es auch dann kaum eine Steigerung gibt.
Bremen: Die KV Bremen ist die einzige unter den 13 KVen, die sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal 2011 einen niedrigeren Fallwert als in 4/2010 aufweist. Das Honorarplus scheint hier eher nicht angekommen zu sein: So sinkt der Fallwert denn auch von 36,23 Euro (Fallzahl: 773) in 4/2010 auf 35,78 Euro (Fallzahl: 767) in 1/2011 und 35,90 Euro (Fallzahl: 740) in 2/2011.
Niedersachsen: Hier knacken die Hausärzte in diesem Jahr die 40-Euro-Grenze bei den Fallwerten. Lag der RLV-Fallwert in 4/2010 noch bei 38,05 Euro, so erhöht er sich in 1/2011 auf 41,83 Euro. Auch im nächsten Quartal wird er nur leicht auf 40,84 Euro zurückgehen.
Westfalen-Lippe: In Westfalen-Lippe stagnieren die Fallwerte der Hausärzte mehr oder weniger. In 4/2010 kam der Fallwert auf 36,01 Euro, stieg in diesem Quartal auf 37,90 Euro und wird im zweiten Quartal 2011 bei 36,16 Euro liegen.
Nordrhein: Bei den Fallwerten zählten Nordrheins Hausärzte immer mit zu den Schlusslichtern. Nun verzeichnen sie in 2/2011 im Vergleich zu 4/2010 ein Plus von 12,6 Prozent. Doch was sich viel anhört, relativiert sich, betrachtet man die Euro-Beträge: 33,91 Euro in 4/2010 und 38,17 Euro in 2/2011. Im ersten Quartal 2011 liegt der Fallwert bei 37,41 Euro.
Rheinland-Pfalz: Hausärzte in Rheinland-Pfalz schafften in 1/2011 wieder den Sprung über die 40 Euro, der Fallwert liegt derzeit bei 41,10 Euro. In 4/2010 betrug er noch 38,38 Euro. Aber schon im nächsten Quartal fällt er wieder auf 39,75 Euro.
Baden-Württemberg: Hier sinkt der Fallwert in 2/2011 zwar wieder, aber bleibt mit 42,88 Euro (Fallzahl: 802) auf relativ hohem Niveau. Allerdings erreichte er in diesem Quartal 45,47 Euro (in 4/2010: 41,18 Euro).
Saarland: Auch die Hausärzte im Saarland knacken in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres die 40-Euro-Marke. In 1/2011 beträgt der Fallwert 41,57 Euro, in 2/2011 werden es 40,65 Euro sein - in 4/2010 waren es nur 38,13 Euro.
Bayern: Der kleine Aufwärtstrend aus dem ersten Quartal 2011 (Fallwert von 44,01 Euro) endet im nächsten Quartal schon wieder. In 2/2011 gibt es für Hausärzte einen Fallwert von 42,80 Euro (4/2010: 42,43 Euro).
Sachsen: Sachsens Hausärzte gehören Anfang 2011 zu jenen, die einen Fallwert von über 40 Euro erhalten. Fürs erste Quartal 2011 gab es noch 42,71 Euro, im zweiten Quartal 2011 wird der Fallwert um rund 2,4 Prozent auf 41,70 Euro sinken. In 4/2010 lag der Fallwert allerdings bei 39,70 Euro.
Sachsen-Anhalt: Das Plus aus dem ersten Quartal 2011 (Fallwert: 37,07 Euro) weicht im nächsten Quartal schon wieder einem Minus. Dann sinkt der Fallwert mit 34,83 Euro (Fallzahl: 1057) ungefähr auf den Wert aus 4/2010, als er 34,93 Euro (Fallzahl: 1101) betrug.
Brandenburg: Hier bleibt der Fallwert wenigstens im ersten Quartal 2011 stabil. Lag er in 4/2010 bei 40,60 Euro (Fallzahl: 1001), so steigt er - bei leicht sinkender Fallzahl (987) - in diesem Quartal auf 41,54 Euro. Die Zahlen fürs zweite Quartal liegen noch nicht vor.
Berlin: In Berlin schafft der Fallwert der Hausärzte in 2/2011 mit 43,48 Euro im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres (36,99 Euro) tatsächlich einen Sprung von 17,5 Prozent. Aber: In 1/2011 mussten die Berliner Hausärzte im Vergleich zu 4/2010 (Fallwert: 38,09 Euro) auch einen sinkenden Fallwert hinnehmen. Die Fallzahl bleibt für die Berliner Hausärzte weiterhin konstant bei 900 Fällen - für alle drei Quartale.
Besonders gut rechnen müssen Hausärzte in Hamburg, ihr RLV-Fallwert liegt bei nur 33 Euro.
© Emil Umdorf / imago
Ihre RLV-Fallwerte dürften Ärzte in diesem Jahr gespannt verfolgen. Denn den niedergelassenen Vertragsärzten wurde für 2011 ja ein Honorarplus versprochen - vor allem auch um Ungerechtigkeiten infolge der Honorarreform auszubügeln.
Der Blick in 14 KVen zeigt: Es gibt tatsächlich eine Tendenz zu höheren Fallwerten, zumindest in zwölf der 14 KVen und in einigen davon hält der Aufwärtstrend auch im zweiten Quartal 2011 an.
Aber noch etwas bewegt Vertragsärzte und die Kassenärztlichen Vereinigungen: Die bessere Vergütung der Haus- und Heimbesuche ab April geht zulasten der RLV. Weil für die Leistungen, die nun außerhalb der RLV vergütet werden sollen, ein Vorwegabzug beim Honorarvolumen vorgenommen werden muss - um Rückstellungen für die Haus- und Heimbesuche zu bilden.
Doch zu einem größeren Einbruch der RLV-Fallwerte im zweiten Quartal 2011 scheint dies noch nicht zu führen.
Schleswig-Holstein: Das Plus für die Hausärzte im Norden fällt eher schmal aus. Ihr RLV-Fallwert steigt von 36,65 Euro in 4/2010 auf 37,68 Euro im ersten Quartal dieses Jahres, um dann im zweiten Quartal schon wieder leicht auf 37,09 Euro zu sinken. Gleichzeitig sinkt auch noch die Fallzahl von 814 in 4/2010 auf 784 im ersten und rund 773 im zweiten Quartal 2011.
Hamburg: Die KV Hamburg bleibt bei den Fallwerten auch im ersten Quartal 2011 Schlusslicht. Der Wert für die Hausärzte liegt gerade einmal bei 33,19 Euro (Fallzahl: 704) - in 4/2010 lag er bei 32,98 Euro, bei einer durchschnittlichen Fallzahl von 747. Fürs zweite Quartal 2011 wurden die Werte noch nicht bekannt gegeben, aber es ist zu vermuten, dass es auch dann kaum eine Steigerung gibt.
Bremen: Die KV Bremen ist die einzige unter den 13 KVen, die sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal 2011 einen niedrigeren Fallwert als in 4/2010 aufweist. Das Honorarplus scheint hier eher nicht angekommen zu sein: So sinkt der Fallwert denn auch von 36,23 Euro (Fallzahl: 773) in 4/2010 auf 35,78 Euro (Fallzahl: 767) in 1/2011 und 35,90 Euro (Fallzahl: 740) in 2/2011.
Niedersachsen: Hier knacken die Hausärzte in diesem Jahr die 40-Euro-Grenze bei den Fallwerten. Lag der RLV-Fallwert in 4/2010 noch bei 38,05 Euro, so erhöht er sich in 1/2011 auf 41,83 Euro. Auch im nächsten Quartal wird er nur leicht auf 40,84 Euro zurückgehen.
Westfalen-Lippe: In Westfalen-Lippe stagnieren die Fallwerte der Hausärzte mehr oder weniger. In 4/2010 kam der Fallwert auf 36,01 Euro, stieg in diesem Quartal auf 37,90 Euro und wird im zweiten Quartal 2011 bei 36,16 Euro liegen.
Nordrhein: Bei den Fallwerten zählten Nordrheins Hausärzte immer mit zu den Schlusslichtern. Nun verzeichnen sie in 2/2011 im Vergleich zu 4/2010 ein Plus von 12,6 Prozent. Doch was sich viel anhört, relativiert sich, betrachtet man die Euro-Beträge: 33,91 Euro in 4/2010 und 38,17 Euro in 2/2011. Im ersten Quartal 2011 liegt der Fallwert bei 37,41 Euro.
Rheinland-Pfalz: Hausärzte in Rheinland-Pfalz schafften in 1/2011 wieder den Sprung über die 40 Euro, der Fallwert liegt derzeit bei 41,10 Euro. In 4/2010 betrug er noch 38,38 Euro. Aber schon im nächsten Quartal fällt er wieder auf 39,75 Euro.
Baden-Württemberg: Hier sinkt der Fallwert in 2/2011 zwar wieder, aber bleibt mit 42,88 Euro (Fallzahl: 802) auf relativ hohem Niveau. Allerdings erreichte er in diesem Quartal 45,47 Euro (in 4/2010: 41,18 Euro).
Saarland: Auch die Hausärzte im Saarland knacken in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres die 40-Euro-Marke. In 1/2011 beträgt der Fallwert 41,57 Euro, in 2/2011 werden es 40,65 Euro sein - in 4/2010 waren es nur 38,13 Euro.
Bayern: Der kleine Aufwärtstrend aus dem ersten Quartal 2011 (Fallwert von 44,01 Euro) endet im nächsten Quartal schon wieder. In 2/2011 gibt es für Hausärzte einen Fallwert von 42,80 Euro (4/2010: 42,43 Euro).
Sachsen: Sachsens Hausärzte gehören Anfang 2011 zu jenen, die einen Fallwert von über 40 Euro erhalten. Fürs erste Quartal 2011 gab es noch 42,71 Euro, im zweiten Quartal 2011 wird der Fallwert um rund 2,4 Prozent auf 41,70 Euro sinken. In 4/2010 lag der Fallwert allerdings bei 39,70 Euro.
Sachsen-Anhalt: Das Plus aus dem ersten Quartal 2011 (Fallwert: 37,07 Euro) weicht im nächsten Quartal schon wieder einem Minus. Dann sinkt der Fallwert mit 34,83 Euro (Fallzahl: 1057) ungefähr auf den Wert aus 4/2010, als er 34,93 Euro (Fallzahl: 1101) betrug.
Brandenburg: Hier bleibt der Fallwert wenigstens im ersten Quartal 2011 stabil. Lag er in 4/2010 bei 40,60 Euro (Fallzahl: 1001), so steigt er - bei leicht sinkender Fallzahl (987) - in diesem Quartal auf 41,54 Euro. Die Zahlen fürs zweite Quartal liegen noch nicht vor.
Berlin: In Berlin schafft der Fallwert der Hausärzte in 2/2011 mit 43,48 Euro im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres (36,99 Euro) tatsächlich einen Sprung von 17,5 Prozent. Aber: In 1/2011 mussten die Berliner Hausärzte im Vergleich zu 4/2010 (Fallwert: 38,09 Euro) auch einen sinkenden Fallwert hinnehmen. Die Fallzahl bleibt für die Berliner Hausärzte weiterhin konstant bei 900 Fällen - für alle drei Quartale.