Schub für Karriere in Klinik und Forschung

Die Deutsche Stiftung für Dermatologie fördert eine Nachwuchswissenschaftlerin der Universitätsmedizin Magdeburg auf ihrem klinischen-wissenschaftlichen Karriereweg als forschende Ärztin (Clinician Scientist). 
 
Dr. Miriam Mengoni von der Universitätshautklinik Magdeburg ist eine von insgesamt fünf Stipendiatinnen und Stipendiaten, die von der Deutschen Stiftung für Dermatologie ein Forschungsstipendium erhält. Im Rahmen des Clinician Scientist Programms sollen damit angehende Dermatologinnen und Dermatologen unterstützt werden, um klinische Tätigkeiten und dermatologische Forschung zu verbinden. Für ein Jahr wird die Nachwuchswissenschaftlerin damit teilweise von ihren klinischen Aufgaben freigestellt und kann sich ihren Forschungsvorhaben widmen. „Dieser zusätzliche Freiraum ist für mich sehr wertvoll, da gerade die ersten Schritte in einem neuen Projekt aus Erfahrung sehr zeitintensiv sein können und wir als Forscherteam das Projekt auch über den Förderzeitraum hinaus weiterentwickeln wollen“, erzählt Mengoni.
 
Die 29-Jährige erforscht neben ihrer Tätigkeit als Assistenzärztin Veränderungen kognitiver Funktionen wie Lernen und Gedächtnis bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Hautkrebs. „In Studien mit Patienten mit Darmkrebs konnte bereits gezeigt werden, dass nahezu die Hälfte der Patienten – therapieunabhängig und ohne Hirnmetastasen – unter Störungen der Erinnerungsfähigkeit und des Lernvermögens leidet. Ein besseres Verständnis, nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen Langzeitfolgen neuer Behandlungsformen von Krebserkrankungen, gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung.“ Konkret möchte Dr. Mengoni herausfinden, inwiefern das Fortschreiten der Krankheit, aber auch die oft langwierigen Therapien einen Einfluss auf kognitive Leistungen der Patient:innen haben. Ziel sei es, die zugrundeliegenden Prozesse zu untersuchen, zu verstehen und präventive Maßnahmen zu entwickeln, um den Abbau kognitiver Funktionen zu verhindern und dadurch die Lebensqualität von Patient:innen mit fortgeschrittenem Hautkrebs zu verbessern.
 
Dafür setzt Dr. Mengoni auf eine fachübergreifende Zusammenarbeit und die Stärken des Forschungsstandortes Magdeburg in dem Bereich der Neurowissenschaften und kooperiert mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und aus dem benachbarten Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN).
 
Die Arbeit als forschende Ärztin ist für Dr. Mengoni kein Neuland. Die junge Ärztin hat bereits am Clinican Scientist Programm der Universität Magdeburg als Kollegiatin im Magdeburger Else Kröner-Forschungskolleg teilgenommen und erläutert, weshalb diese enge Verknüpfung von Forschung und klinischer Anwendung  für eine patientenzentrierte Medizin so bedeutend ist: „Ich denke, dass in unserer hochspezialisierten Medizin die Zusammenarbeit zwischen Forschungslabor und Klinik für die Entwicklung moderner Diagnostik und Therapien für die Patientenversorgung unerlässlich ist. Zudem ist das Verständnis für die Wissenschaft bei Ärzten aktuell wichtiger denn je. Hier kommt den Clinician Scientists nach meiner Auffassung eine besondere Bedeutung zu. Ich sehe mich im Prinzip in der Rolle einer Brückenbauerin zwischen den beiden Bereichen.“
 
Dr. Mengoni hat an den Universitäten Bonn und Magdeburg Humanmedizin studiert und 2018 die Approbation als Ärztin erhalten. Seitdem arbeitet die gebürtige Nordrhein-Westfälin als Assistenzärztin in der Universitätshautklinik Magdeburg. 2020 folgte dann die Promotion mit „summa cum laude“ ebenfalls auf dem Gebiet der Melanomforschung. Seit 2021 koordiniert Dr. Mengoni zudem das Hauttumorzentrum Magdeburg.
 
Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Miriam Mengoni, Assistenzärztin an der Universitätshautklinik Magdeburg, Tel.: 0391/6728154, Mail: miriam.mengoni@med.ovgu.de
 
Foto: Assistenzärztin Dr. Miriam Mengoni in einem Forschungslabor der Universitätsmedizin Magdeburg.
Fotograf: Christian Morawe/UMMD