Soziale Gesundheit neu denken

Gesundheitsexpertinnen und -experten diskutieren auf der diesjährigen 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP e.V.) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) vor welchen Herausforderungen Sozialmedizin und medizinische Soziologie angesichts des rasanten digitalen Wandels stehen.

Im Hinblick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind innerhalb der letzten zwei Jahre die Themen „soziale Gesundheit“ und „gesundheitliche Ungleichheit“ in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Themen wie Zugang zur Gesundheitsversorgung, soziale Einflussfaktoren von Gesundheit oder Krisenbewältigung werden politisch und gesellschaftlich intensiv diskutiert. Vor diesem Hintergrund trifft sich die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP e.V.) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS e.V.) zur gemeinsamen 57. Jahrestagung vom 7. bis 9. September 2022 in Magdeburg. Der diesjährige Kongress steht unter dem Motto „Soziale Gesundheit neu denken: Herausforderungen für Sozialmedizin und medizinische Soziologie in der digitalen Spätmoderne“. Kongresspräsident ist Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGSMP. Es werden über 500 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen der Sozialmedizin, Public Health, Prävention, Gesundheitswissenschaften uvm. erwartet. Der Kongress wird unter anderem von Sachsen-Anhalts Sozial- und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne eröffnet. 
 
WAS: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP e.V) mit der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS e.V.)
WANN: 7.-9.09.2022
WO: Hochschule Magdeburg-Stendal, Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg
 
„Eine Reihe von Studien haben mittlerweile belegt, dass die Gesundheit eines Menschen immer auch unter dem Einfluss von sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten steht. Sachsen-Anhalt zählt mit Rang 14 im Bundesvergleich beispielsweise zu den einkommensschwächsten Regionen in Deutschland. Fast jeder fünfte ist laut Armutsgefährdungsquote von Armut bedroht. Außerdem ist es das Bundesland mit der durchschnittlich geringsten Lebenserwartung. Viele dieser genannten Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit und können Ursache sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit sein. Zu unseren Aufgaben in der Sozialmedizin zählt die genaue Analyse der Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Krankheit und der Gesellschaft. Ziel ist dabei nicht nur die Förderung der Gesundheit aller, sondern vor allem auch gesundheitliche Chancengleichheit. Der sozialmedizinischen Forschung kommt damit eine tragende gesellschaftliche Rolle mit hoher Verantwortung für die Weiterentwicklung der Versorgung, von Präventionsmaßnahmen und für gesundheitspolitische Empfehlungen zu“, betont Prof. Apfelbacher.
 
Spannende und impulsgebende Keynotes kommen von Prof. Christine Holmberg vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Sie nimmt am Eröffnungstag eine „Ortsbestimmung“ der sozialen Gesundheit vor. Prof. Julika Loss wird am Folgetag über soziale Aspekte in der Prävention sprechen. Die Professorin für Medizinische Soziologie leitet das Fachgebiet „Gesundheitsverhalten“ am Robert Koch-Institut und ist zudem im Vorstand der DGSMP tätig. Eine internationale Keynote kommt von Prof. John Drury, Professor für Sozialpsychologie an der University of Sussex in England. In seinem Beitrag geht es um die Entstehung und den Zerfall nachbarschaftlicher Hilfestrukturen in der Pandemie und was getan werden kann, um Solidarität nachhaltig aufrecht zu erhalten.
 
Für den wissenschaftlichen Nachwuchs gibt es die Möglichkeit eigene innovative Forschungsprojekte in Form von Postern im Rahmen der Veranstaltung „Junge Perspektiven“ zu präsentieren und einen Poster-Preis zu gewinnen.
 
Das aktuelle Programm sowie weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter https://dgsmp-dgms-2022.de/.
 
Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, +49 (0)391-67-24316, christian.apfelbacher@med.ovgu.de
 
Mariya Ahner M.A., Referentin für Kommunikation, Geschäftsstelle Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V., Tel.: +49 (0)89 / 330 396-12, E-Mail: gs@dgsmp.de