Stadt der Wissenschaft 2012: Lübeck setzte sich gegen Halle (Saale) und Regensburg durch
Im vergangenen Jahr war mit Chemnitz ebenfalls eine mitteldeutsche Stadt unterlegen.
29. März 2011
Die Jury zeigte sich beeindruckt vom "extrem hohen Niveau aller Bewerbungen"
und ermutigt alle drei Städte, auf dem eingeschlagenen Weg voranzugehen.
Den Ausschlag für Lübeck gab, wie eng Stadt und Wissenschaft im gemein-
samen Kampf für den Erhalt der Universität zusammengewachsen sind.
Alle drei Städte setzten in ihren Bewerbungen auf ein erlebnisreiches Jahres-
programm 2012 und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten zwischen Wissen-
schaft und Bürgern. Die Kandidaten präsentierten ihre Ideen heute in Mainz
unter Führung der Oberbürgermeister in einer öffentlichen Jurysitzung.
Lübeck: Hanse trifft Humboldt
Lübeck bewarb sich mit dem Slogan "Hanse trifft Humboldt". Die Hansestadt
stellt sich mit ihrer Bewerbung der Herausforderung, "Wissenschaft als elemen-
taren Teil der Stadtentwicklung zu begreifen und als Teil der öffentlichen Kom-
munikation zu inszenieren". Dabei baut die Bewerbung auf das ganzheitliche
Wissenschaftsideal Wilhelm von Humboldts in Verbindung mit dem "Geist der
Hanse" aus Wagemut, Weltoffenheit und Neugier. Die Bewerbung als Stadt
der Wissenschaft ist fester Bestandteil eines umfassenden Entwicklungskon-
zeptes für den Wissenschaftsstandort.
In Lübeck existieren vielfältige Projekte der Wissenschaftskommunikation und
der Begegnung von Wissenschaft mit dem Nachwuchs, den Bürgern, den Un-
ternehmen und der Kultur. Sie werden von einer breiten Allianz aus Wissen-
schaftseinrichtungen, Stadtverwaltung, Stadtteilvereinen, Stiftungen, Kulturein-
richtungen und Museen getragen. Bestehende Projekte sollen 2012 gezielt
weiterentwickelt und neue Initiativen ins Leben gerufen werden. So bündelt
eine Bürgerakademie die vielfältigen Bildungsangebote und erleichtert den
Zugang zur Wissenschaft. Der Lübecker Bildungsfonds fördert Kinder von
bedürftigen Familien. Das Projekt Nikita bringt Naturwissenschaften in die
Kindertagesstätten. Wachstumsimpulse für die Gesundheitswissenschaften
gehen von einem engen Zusammenschluss von Unternehmen und Wissen-
schaft aus. Die Jury zeigte sich stark beeindruckt von dem Feuerwerk an
geplanten Aktivitäten im Jahr 2012 und der breiten Beteiligung aller Akteure
in der Stadt. "Die Zivilgesellschaft zeigt in Lübeck Gesicht", so die Jury.
"Wissenschaft wird zu einem Erlebnis für alle."
Lübeck bewarb sich bereits zum zweiten Mal. 2008 unterlag die Hansestadt im
Finale knapp gegen Oldenburg. "Lübeck hat den Schwung genutzt und sich mit
einen frischen Konzept präsentiert, das viele neue Akzente setzt und zugleich
die besten Ideen der ersten Bewerbung produktiv weiterentwickelt", so die Jury.
Halle an der Saale: Wissenschaft in Halle
Halles Bewerbung steht unter dem Titel "Halle verändert!". Sie ist eingebettet
in einen langfristig angelegten Strategiedialog. Zielmarke ist das Jahr 2025.
Bis dahin will Halle zu einer wirtschaftlich starken Wissenschafts- und Bildungs-
stadt aufsteigen, den Bevölkerungsrückgang gestoppt und den Strukturwandel
erfolgreich abgeschlossen haben. Ein zentrales Element in diesem Prozess hin
zu einer "Bürgerstadt des Wissens" ist die Bewerbung als Stadt der Wissen-
schaft.
Halle nutzt den Wettbewerb gezielt zur Mobilisierung der Bevölkerung. Eine
starke Bürgerbeteiligung sticht sowohl in der Vorbereitung der Bewerbung wie
bei der Verwirklichung der Projekte im Jahr 2012 heraus. So soll die Projekt-
börse dauerhaft installiert werden, die bereits in der Bewerbungsphase Vor-
schläge der Bürger sammelte. Ein internetgestützer Expertenmakler soll als
Kontaktbörse für Wissenschaftler und Bürger dienen. Mit einer großen Fach-
und Bürgerkonferenz will Halle neue Wege bei der Beteiligung der Stadtbe-
wohner an Zukunftsfragen gehen. Diese Initiative "Wissen schafft Partner"
ist Teil eines vom Bundespräsidenten ausgerufenen Bürgerdialogs.
Die Stifterverbandsjury lobt: "Die Stadt Halle kombiniert langfristig angelegte
Entwicklungsmaßnahmen mit einem abwechslungsreichen Jahresprogramm,
das die Bürgerinnen und Bürger für die Wissenschaft begeistern wird." Es ge-
linge Halle, wichtige Themen für die Stadtentwicklung in Kooperation mit Un-
ternehmen, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen aufzugreifen. Als beson-
ders wegweisend würdigte die Jury, dass die regionalen Wissenschaftseinrich-
tungen die Herausforderungen des Standortes in ihren Forschungsprojekten
aufgreifen und zur Stadtentwicklung produktive Beiträge leisten.
Regensburg: Eine Stadt der Wissenschaft
Regensburg bewirbt sich als "starker Dipol an der Donau". Die Stadt präsentiert
sich als wirtschaftsstarker Standort, für dessen Aufschwung die Universitätsgrün-
dung 1967 den entscheidenden Impuls gab. Dank einer vorausschauenden Politik
der Vernetzung sind seit den 90er Jahren Cluster entstanden, in denen Wirtschaft
und Wissenschaft eng kooperieren. Die Bewerbung um den Titel soll nun die be-
währte Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft erweitern und Impul-
se für Bildung und Kultur setzen. Die Bewerbung entwirft ein Regensburg von
morgen, in dem "Wirtschaft und Wissenschaft zu einem Standort des Wissens
und der Innovation" verschmelzen.
An konkreten Schritten benennt das Bewerbungskonzept die Schaffung eines
nach Johannes Kepler benannten Wissenschaftspreises, die Bestellung eines
Wissenschaftskoordinators und die Umwandlung eines 35 Hektar großen
stadtnahen Kasernengeländes in einen Technologiepark (TechCampus
Regensburg).
Die Jury würdigt das Jahresprogramm für 2012, insbesondere das Kernelement
Wissenschaftssommer. Die Macher der Bewerbung hätten kreative Formate ent-
wickelt, mit denen gezielt unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung ange-
sprochen werden. "Mit der internationalen Partnerschaftsinitiative 'Wissen-
schaft im Spannungsfeld der Kulturen' nutzt Regensburg sein Netzwerk inter-
nationaler Partnerhochschulen und Partnerstädte, um wichtige Impulse für
eine weltoffene und tolerante Stadt zu geben und auf den Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort aufmerksam zu machen", so die Jury.
Der Wettbewerb
Der Stifterverband hatte den Wettbewerb "Stadt der Wissenschaft" für das Jahr
2012 zum siebten Mal ausgelobt. Die Deutsche Bank unterstützt den Wettbewerb.
Die beiden unterlegenen Finalisten erhalten jeweils 50.000 Euro als Preisgeld für
ein besonders herausragendes Projekt ihrer Bewerbung. Bisher haben insgesamt
über 50 Städte an dem Wettbewerb teilgenommen. Ziel des Wettbewerbs ist es
zu zeigen, welche hohe Bedeutung Wissenschaft für die Entwicklung von Städten
und Regionen hat.
29. März 2011
Die Jury zeigte sich beeindruckt vom "extrem hohen Niveau aller Bewerbungen"
und ermutigt alle drei Städte, auf dem eingeschlagenen Weg voranzugehen.
Den Ausschlag für Lübeck gab, wie eng Stadt und Wissenschaft im gemein-
samen Kampf für den Erhalt der Universität zusammengewachsen sind.
Alle drei Städte setzten in ihren Bewerbungen auf ein erlebnisreiches Jahres-
programm 2012 und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten zwischen Wissen-
schaft und Bürgern. Die Kandidaten präsentierten ihre Ideen heute in Mainz
unter Führung der Oberbürgermeister in einer öffentlichen Jurysitzung.
Lübeck: Hanse trifft Humboldt
Lübeck bewarb sich mit dem Slogan "Hanse trifft Humboldt". Die Hansestadt
stellt sich mit ihrer Bewerbung der Herausforderung, "Wissenschaft als elemen-
taren Teil der Stadtentwicklung zu begreifen und als Teil der öffentlichen Kom-
munikation zu inszenieren". Dabei baut die Bewerbung auf das ganzheitliche
Wissenschaftsideal Wilhelm von Humboldts in Verbindung mit dem "Geist der
Hanse" aus Wagemut, Weltoffenheit und Neugier. Die Bewerbung als Stadt
der Wissenschaft ist fester Bestandteil eines umfassenden Entwicklungskon-
zeptes für den Wissenschaftsstandort.
In Lübeck existieren vielfältige Projekte der Wissenschaftskommunikation und
der Begegnung von Wissenschaft mit dem Nachwuchs, den Bürgern, den Un-
ternehmen und der Kultur. Sie werden von einer breiten Allianz aus Wissen-
schaftseinrichtungen, Stadtverwaltung, Stadtteilvereinen, Stiftungen, Kulturein-
richtungen und Museen getragen. Bestehende Projekte sollen 2012 gezielt
weiterentwickelt und neue Initiativen ins Leben gerufen werden. So bündelt
eine Bürgerakademie die vielfältigen Bildungsangebote und erleichtert den
Zugang zur Wissenschaft. Der Lübecker Bildungsfonds fördert Kinder von
bedürftigen Familien. Das Projekt Nikita bringt Naturwissenschaften in die
Kindertagesstätten. Wachstumsimpulse für die Gesundheitswissenschaften
gehen von einem engen Zusammenschluss von Unternehmen und Wissen-
schaft aus. Die Jury zeigte sich stark beeindruckt von dem Feuerwerk an
geplanten Aktivitäten im Jahr 2012 und der breiten Beteiligung aller Akteure
in der Stadt. "Die Zivilgesellschaft zeigt in Lübeck Gesicht", so die Jury.
"Wissenschaft wird zu einem Erlebnis für alle."
Lübeck bewarb sich bereits zum zweiten Mal. 2008 unterlag die Hansestadt im
Finale knapp gegen Oldenburg. "Lübeck hat den Schwung genutzt und sich mit
einen frischen Konzept präsentiert, das viele neue Akzente setzt und zugleich
die besten Ideen der ersten Bewerbung produktiv weiterentwickelt", so die Jury.
Halle an der Saale: Wissenschaft in Halle
Halles Bewerbung steht unter dem Titel "Halle verändert!". Sie ist eingebettet
in einen langfristig angelegten Strategiedialog. Zielmarke ist das Jahr 2025.
Bis dahin will Halle zu einer wirtschaftlich starken Wissenschafts- und Bildungs-
stadt aufsteigen, den Bevölkerungsrückgang gestoppt und den Strukturwandel
erfolgreich abgeschlossen haben. Ein zentrales Element in diesem Prozess hin
zu einer "Bürgerstadt des Wissens" ist die Bewerbung als Stadt der Wissen-
schaft.
Halle nutzt den Wettbewerb gezielt zur Mobilisierung der Bevölkerung. Eine
starke Bürgerbeteiligung sticht sowohl in der Vorbereitung der Bewerbung wie
bei der Verwirklichung der Projekte im Jahr 2012 heraus. So soll die Projekt-
börse dauerhaft installiert werden, die bereits in der Bewerbungsphase Vor-
schläge der Bürger sammelte. Ein internetgestützer Expertenmakler soll als
Kontaktbörse für Wissenschaftler und Bürger dienen. Mit einer großen Fach-
und Bürgerkonferenz will Halle neue Wege bei der Beteiligung der Stadtbe-
wohner an Zukunftsfragen gehen. Diese Initiative "Wissen schafft Partner"
ist Teil eines vom Bundespräsidenten ausgerufenen Bürgerdialogs.
Die Stifterverbandsjury lobt: "Die Stadt Halle kombiniert langfristig angelegte
Entwicklungsmaßnahmen mit einem abwechslungsreichen Jahresprogramm,
das die Bürgerinnen und Bürger für die Wissenschaft begeistern wird." Es ge-
linge Halle, wichtige Themen für die Stadtentwicklung in Kooperation mit Un-
ternehmen, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen aufzugreifen. Als beson-
ders wegweisend würdigte die Jury, dass die regionalen Wissenschaftseinrich-
tungen die Herausforderungen des Standortes in ihren Forschungsprojekten
aufgreifen und zur Stadtentwicklung produktive Beiträge leisten.
Regensburg: Eine Stadt der Wissenschaft
Regensburg bewirbt sich als "starker Dipol an der Donau". Die Stadt präsentiert
sich als wirtschaftsstarker Standort, für dessen Aufschwung die Universitätsgrün-
dung 1967 den entscheidenden Impuls gab. Dank einer vorausschauenden Politik
der Vernetzung sind seit den 90er Jahren Cluster entstanden, in denen Wirtschaft
und Wissenschaft eng kooperieren. Die Bewerbung um den Titel soll nun die be-
währte Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft erweitern und Impul-
se für Bildung und Kultur setzen. Die Bewerbung entwirft ein Regensburg von
morgen, in dem "Wirtschaft und Wissenschaft zu einem Standort des Wissens
und der Innovation" verschmelzen.
An konkreten Schritten benennt das Bewerbungskonzept die Schaffung eines
nach Johannes Kepler benannten Wissenschaftspreises, die Bestellung eines
Wissenschaftskoordinators und die Umwandlung eines 35 Hektar großen
stadtnahen Kasernengeländes in einen Technologiepark (TechCampus
Regensburg).
Die Jury würdigt das Jahresprogramm für 2012, insbesondere das Kernelement
Wissenschaftssommer. Die Macher der Bewerbung hätten kreative Formate ent-
wickelt, mit denen gezielt unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung ange-
sprochen werden. "Mit der internationalen Partnerschaftsinitiative 'Wissen-
schaft im Spannungsfeld der Kulturen' nutzt Regensburg sein Netzwerk inter-
nationaler Partnerhochschulen und Partnerstädte, um wichtige Impulse für
eine weltoffene und tolerante Stadt zu geben und auf den Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort aufmerksam zu machen", so die Jury.
Der Wettbewerb
Der Stifterverband hatte den Wettbewerb "Stadt der Wissenschaft" für das Jahr
2012 zum siebten Mal ausgelobt. Die Deutsche Bank unterstützt den Wettbewerb.
Die beiden unterlegenen Finalisten erhalten jeweils 50.000 Euro als Preisgeld für
ein besonders herausragendes Projekt ihrer Bewerbung. Bisher haben insgesamt
über 50 Städte an dem Wettbewerb teilgenommen. Ziel des Wettbewerbs ist es
zu zeigen, welche hohe Bedeutung Wissenschaft für die Entwicklung von Städten
und Regionen hat.