Steigende Ärztezahl in Sachsen-Anhalt verhindert Ärztemangel nicht

11.762 Mediziner sind bei der Ärztekammer gemeldet

Magdeburg/Ärztekammer. Die Zahl der berufstätigen Ärzte in Sachsen-Anhalt wächst kontinuierlich. Das geht aus der aktuellen Statistik der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hervor. Von insgesamt 11.762 in der Kammer gemeldeten Medizinern waren Ende Dezember 2013 8.761 im Land berufstätig – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 236 Ärzten.

Auf den ersten Blick scheint diese Statistik einen erfreulichen Trend aufzuzeigen. „Wir haben so viele Ärzte wie noch nie. Und doch sind Arztstunden ungenügend vorhanden. Denn zunehmend sind Ärzte in anderen Bereichen notwendig, beispielsweise als Hygieneärzte. Dadurch stehen sie nicht mehr für die direkte Arbeit am Patienten zur Verfügung“, erklärt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Stetig nimmt die Zahl der in Teilzeit arbeitenden Ärzte zu. Von 516 im Jahr 2011 auf nunmehr 759. Damit wird deutlich, dass sich zunehmend mehr Frauen für den Arztberuf entscheiden. „Sie wollen Familie und Beruf unter einen Hut bringen und daher nicht immer in Vollzeit arbeiten. Aber auch Männer nehmen die Möglichkeit einer Teilzeittätigkeit wahr, um insgesamt mehr für die Familie da sein zu können“, erklärt die Kammerpräsidentin.

Um die medizinische Versorgung zu sichern, sind also heute mehr Ärzte notwendig als noch vor zehn Jahren. Das erklärt den kontinuierlichen Zuwachs an Medizinern im Land. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der jungen Ärzte zunimmt. Nach einer kurzen Stagnation im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der unter 30jährigen auf 888 (2013) erhöht. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren 690 Ärzte dieser Altersgruppe zuzuordnen, 778 (2011) und 794 (2012).

Ein Zuwachs ist auch im stationären Bereich zu verzeichnen. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 4.791 Beschäftigten im Jahr 2012 auf 4.977 im Jahr 2013. Ebenso erhöht hat sich die Zahl der in der Niederlassung tätigen Ärzte von 3.296 (2012) auf 3.355 (2013).

Zugenommen hat ebenfalls der Anteil der ausländischen Ärzte. 620 waren im Jahr 2010 in der Kammer gemeldet, 2012 waren es 786 und Ende 2013 schon 940. Damit besitzen heute etwa acht Prozent aller Ärzte in Sachsen-Anhalt keine deutsche Staatszugehörigkeit.

Immer mehr Ärzte fehlen vor allem in ländlichen Regionen. Dabei sei nicht zu vergessen, dass der Anteil der Senioren stetig wächst von 2.274 (2010) auf 2.448 (2013),3 weshalb sich der Ärztemangel immer deutlicher abzeichnen wird.

Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt ist das Selbstverwaltungsorgan der Ärzteschaft Sachsen-Anhalts. Alle in Sachsen-Anhalt tätigen und nicht tätigen Ärztinnen und Ärzte sind bei der Ärztekammer gemeldet, auch die Senioren.