Tipp der Ärztekammer Sachsen-Anhalt: Gesund über die Feiertage

Magdeburg/Ärztekammer. „Alljährlich sind rund um die Weihnachtsfeiertage und über den Jahreswechsel die Ärzte unseres Landes überdurchschnittlich viel mit der Versorgung von Brandwunden beschäftigt. Der teilweise leichtsinnige und unsachgemäße Umgang mit Feuerwerkskörpern führt immer wieder zahlreiche Patienten in unsere Wartezimmer. Ebenso erfordern allergische Reaktionen einen Arztbesuch, hervorgerufen durch Inhaltsstoffe in den Weihnachtsleckereien“, erklärt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Der eine oder andere Arztbesuch wäre überflüssig, wenn einfache 1. Hilfe-Tipps befolgt werden. So kann bei einer leichten Brandverletzung, verursacht durch eine brennende Kerze oder durch Verbrennen am Backofen, das sofortige Kühlen mit fließendem kalten Wasser über 5 bis 10 Minuten das Ausmaß der Gewebeschädigung verringern und Schmerzen lindern. „Sehr kaltes Wasser oder gar Eiswürfel sollten jedoch vermieden werden, da sonst Kälteschäden entstehen. Entstandene Blasen auf keinen Fall öffnen oder anstechen, um einer Infektion vorzubeugen. Gegebenenfalls kann die Wunde mit Kompressen oder einem frisch gebügelten Stofftaschentuch abgedeckt werden. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn es sich um eine größere schmerzhafte Verletzung handelt. Da es manchmal angebracht ist, eine Tetanusimpfung vorzunehmen, wäre das Mitbringen des Impfausweises sehr empfehlenswert“, rät die Präsidentin.

Zum Umgang mit Feuerwerkskörpern gibt die Medizinerin folgende Hinweise:

Zünden Sie Silvesterraketen oder andere Feuerwerkskörper nie in der Nähe von Gebäuden mit brennbaren Außenwänden oder brennbarem Inhalt an. Auch im Hausflur dürfen keine Knallkörper krachen. Sonst entsteht vielleicht ein gefährliches Knalltrauma, was bei den Geschädigten dauerhafte Trommelfellverletzungen hervorrufen kann.

Richten Sie die „Abschussrampe“ (z.B. leere Flasche) so aus, dass die Flugbahn nicht in die Nähe von Personen oder Gebäuden führt.

Vermeiden Sie, dass Feuerwerkskörper in die Hände von Kindern gelangen.

Machen Sie alkoholisierte Personen auf die Gefahren aufmerksam oder hindern Sie sie daran, Feuerwerkskörper in gefährlicher Nähe zu brennbaren Stoffen z.B. in der Wohnung zu zünden.

Halten Sie für alle Fälle geeignete Löschmittel (z.B. Feuerlöscher, Eimer mit Wasser) bereit.

Außerdem empfiehlt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Sektflaschen grundsätzlich mit einem Handtuch zu sichern, um schwere Augenverletzungen zu vermeiden. Und Autofahrer sollten lieber auf ein Gläschen Bier und Wein verzichten oder gleich auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.