Treffen der „Kunstherz-Patient:innen“ der Universitätsmedizin Magdeburg

Die Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie, unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Wippermann, hatte Ende Juni, zu einem Treffen der Patient:innen mit einem Kunstherz eingeladen. Das Treffen fand nach einer pandemiebedingten zweijährigen Pause, im „Café Alt Magdeburg“ im Hundertwasserhaus Grüne Zitadelle statt.
Einen großen Anklang fand bereits das erste Treffen im Sommer 2019 im Mückenwirt. Diese Treffen geben Patient:innen die Möglichkeit, sich in geselliger Runde und einer entspannten Atmosphäre mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Bei einem Kunstherz- ein ventrikuläres Unterstützungssystem – kurz VAD, handelt es sich um eine mechanische Pumpe, die eingesetzt wird, wenn die natürliche Pumpfunktion des Herzens, also die Herzleistungsfähigkeit, extrem eingeschränkt ist. Einige Symptome der Herzschwäche lassen sich heutzutage auch durch Medikamente, Schrittmacher und Defibrillatoren behandeln, jedoch ist das Fortschreiten der Erkrankung unaufhaltsam.

Die Kunstherzsysteme bieten seit einigen Jahren die Möglichkeit, den Blutkreislauf dauerhaft zu verbessern und haben auch Anerkennung als langfristige Therapiemöglichkeit für diese Patientengruppe erlangt. Am Magdeburger Universitätsklinikum wurden bereits 68 solcher Systeme implantiert. Diese künstlichen Pumpen sind für diese Patienten die letzte Möglichkeit, ihr Leben zu verlängern und zu verbessern.

In den ersten schwierigen Wochen nach der Implantation werden die Patient:innen von einem erfahrenen Team aus Ärzten, Schwestern, Pflegern, Kardiotechnikern und Physiotherapeuten begleitet. Es folgt eine Schulungs-und Rehabilitationsphase und anschließend die Nachbetreuung sämtlicher Patient:innen durch die Kunstherzambulanz der Uniklinik Magdeburg. Prof. Jens Wippermann, Direktor der Klinik für Herz-und Thoraxchirurgie: „Man sieht derzeit einen zunehmenden Trend zur Kunstherz-Implantation. Gründe hierfür sind zum einen, weil die Systeme technisch immer ausgefeilter und kleiner werden, aber auch die Tatsache, dass die Zahl der Organspenden in Deutschland, nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau sind.“

„Es freut uns sehr, dass, dieses Treffen der Patient:innen nach dieser langen Pause, wenn auch mit einem strengen Hygiene-Konzept, stattfinden konnte. Wie auch vor der Pandemie werden unsere einzelnen Fachkliniken auch in Zukunft Patient:innen-Veranstaltungen sowie Treffen organisieren. Somit können wir nicht nur unseren Patient:innen sondern auch den Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit geben mit Ärzten und medizintechnischen Betreuern, über evtl. offene Fragen zu reden“, so Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg.


Foto v.l.: Schwester Maxi vom Kunstherzteam und Dr. Thorsten Staack, Leiter des VAD-Programms der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie vor dem „Café Alt Magdeburg“
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD