Unikliniken mit Augenmaß entwickeln

Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt im Gespräch mit Kabinettsmitgliedern

Magdeburg/Ärztekammer. „Ich bin positiv überrascht, dass endlich kurzfristig zukunftsorientierte Lösungen für die Unikliniken des Landes gesucht werden und das Schließen der halleschen Universitätsklinik vom Tisch ist.“ Mit diesen hoffnungsvollen Worten blickt Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, einem gemeinsamen Gespräch mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sowie Wissenschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) am Dienstag, 3. Juni 2014, entgegen. Und ergänzt: „Die Neuausrichtung aus der Staatskanzlei zeigt, dass nun mit entsprechendem Augenmaß gehandelt wird, wenn der Ministerpräsident sagt, dass er nach vorn schauen möchte statt zurück.“

Laut Landesregierung ist die Fusion der Kliniken von Halle und Magdeburg vom Tisch. Offen bleibt, wie die nicht hausgemachten Finanzprobleme der Unikliniken als regionale Vollversorger in Zukunft gelöst werden. Hier sei laut Präsidentin zu hoffen, dass die Gespräche in Berlin fruchten und es eine zusätzliche Vergütung für die Unikliniken in ganz Deutschland geben wird, die den erhöhten Aufwand für Forschung Lehre entsprechend mit abdecke. Dafür werde sich die Präsidentin gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus den anderen Bundesländern auch auf dem 117. Deutschen Ärztetag einsetzen, der vom 27. bis zum 30.Mai in Düsseldorf stattfindet.

Für die Ärzte des Landes ist das jetzt gezeigte positive Signal aus der Magdeburger Staatskanzlei immens wichtig. Sind es doch hauptsächlich die Unikliniken, die den dringend benötigten Nachwuchs für alle medizinischen Bereiche mit ausbilden. Ob sie anschließend auf dem flachen Land oder in einer hoch entwickelten Praxis ihre berufliche Zukunft sehen, sehr viele diese Mediziner haben vorab eine Weiterbildungsstation an einer Uniklinik absolviert. „Wir brauchen gesicherte Aussagen für den universitären Ausbildungsstandort Halle und Magdeburg. Die für Ausbildung und Forschung so wichtigen Professuren müssen mit langfristig gesicherten und gut dotierten Dozentenstellen besetzt werden, um nach Außen sichtbare Signale zu setzen. Koryphäen zu gewinnen sollte ein Ziel sein, um die Kliniken deutschlandweit interessanter zu entwickeln. Nur so kann ein positives Bild von beiden Universitäten gezeichnet werden, um Studenten und später Absolventen für den medizinischen Bereich dauerhaft zu werben. Und zusätzlich werden über diese Spezialisten weitere Patienten an die Unikliniken geholt, was den wirtschaftlichen Erfolg sichert“, erklärt Dr. Simone Heinemann-Meerz. Und ergänzt: „Ich erhoffe mir von dem anstehenden Gespräch mehr als reinen Aktionismus. Ich verspreche mir davon, dass Zukunftsstrategien entwickelt werden, die inhaltlich weit über die Grundrechenarten hinausgehen und den Wertschöpfungsaspekt der Universitäten berücksichtigen.“