Viele Patienten - das lässt NRW-Kliniken gut dastehen
Eine Analyse des RWI-Instituts bescheinigt den Kliniken in NRW eine vergleichsweise komfortable wirtschaftliche Situation. Ein Grund dafür ist hohe Inanspruchnahme.
Von Ilse Schlingensiepen
ESSEN. Trotz des geringen Landesbasisfallwerts war die wirtschaftliche Lage der Kliniken in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gut. Das zeigt eine Sonderanalyse zu Nordrhein-Westfalen aus den Daten des Krankenhaus-Rating-Reports des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Admed GmbH.
Im Jahr 2008 lag die Insolvenzwahrscheinlichkeit der nordrhein-westfälischen Kliniken bei 0,83 Prozent, verglichen mit einem Bundesdurchschnitt von 1,24 Prozent. Die Klinikstrukturen in NRW wirkten sich positiv aus, sagte Dr. Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit beim RWI, bei der Vorstellung der Sonderanalyse auf dem "Gesundheitskongress des Westens" in Essen.
Er verwies auf die hohe Zahl freigemeinnütziger Träger, den geringen Anteil kleiner Kliniken und die kleine Zahl ländlicher Häuser. "Aber auch wenn die Strukturen wie in den anderen westdeutschen Ländern wären, bliebe ein positiver unerklärter NRW-Effekt", sagte Augurzky.
Allerdings haben die Häuser nur wenig freie Mittel für Investitionszwecke. Mit einem Wert von 6,5 Prozent des Umsatzes liegt das Land am unteren Ende der Skala, nur Niedersachsen und Bremen stehen mit 6,3 Prozent noch schlechter da. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt und Thüringen können Kliniken 11,2 Prozent des Umsatzes reinvestieren.
NRW ist geprägt von einer überdurchschnittlichen Inanspruchnahme stationärer Leistungen. "Wegen der hohen Patientenzahlen ist die stationäre Versorgung in NRW trotz des niedrigen Basisfallwerts ziemlich teuer", sagte der Geschäftsführer von Admed Dr. Sebastian Krolop.
Angesichts der unterdurchschnittlichen Bettenauslastung rechnen die Experten mit einer Konsolidierung der Kliniklandschaft in NRW. Die Versorgungssicherheit würde dadurch nicht gefährdet. "Für die Krankenhäuser macht es Sinn, größere Einheiten zu bilden", sagte Augurzky.
Von Ilse Schlingensiepen
ESSEN. Trotz des geringen Landesbasisfallwerts war die wirtschaftliche Lage der Kliniken in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gut. Das zeigt eine Sonderanalyse zu Nordrhein-Westfalen aus den Daten des Krankenhaus-Rating-Reports des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Admed GmbH.
Im Jahr 2008 lag die Insolvenzwahrscheinlichkeit der nordrhein-westfälischen Kliniken bei 0,83 Prozent, verglichen mit einem Bundesdurchschnitt von 1,24 Prozent. Die Klinikstrukturen in NRW wirkten sich positiv aus, sagte Dr. Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit beim RWI, bei der Vorstellung der Sonderanalyse auf dem "Gesundheitskongress des Westens" in Essen.
Er verwies auf die hohe Zahl freigemeinnütziger Träger, den geringen Anteil kleiner Kliniken und die kleine Zahl ländlicher Häuser. "Aber auch wenn die Strukturen wie in den anderen westdeutschen Ländern wären, bliebe ein positiver unerklärter NRW-Effekt", sagte Augurzky.
Allerdings haben die Häuser nur wenig freie Mittel für Investitionszwecke. Mit einem Wert von 6,5 Prozent des Umsatzes liegt das Land am unteren Ende der Skala, nur Niedersachsen und Bremen stehen mit 6,3 Prozent noch schlechter da. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt und Thüringen können Kliniken 11,2 Prozent des Umsatzes reinvestieren.
NRW ist geprägt von einer überdurchschnittlichen Inanspruchnahme stationärer Leistungen. "Wegen der hohen Patientenzahlen ist die stationäre Versorgung in NRW trotz des niedrigen Basisfallwerts ziemlich teuer", sagte der Geschäftsführer von Admed Dr. Sebastian Krolop.
Angesichts der unterdurchschnittlichen Bettenauslastung rechnen die Experten mit einer Konsolidierung der Kliniklandschaft in NRW. Die Versorgungssicherheit würde dadurch nicht gefährdet. "Für die Krankenhäuser macht es Sinn, größere Einheiten zu bilden", sagte Augurzky.