Volkskrankheit Diabetes Melitus nimmt auch in Sachsen-Anhalt erheblich zu

Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt erkranken an Diabetes Melitus, der so genannten Zuckerkrankheit. So stieg die Zahl der Diabetes-Kranken unter den Versicherten der Barmer GEK zwischen 2008 und 2014 um 31,5 Prozent in Sachsen-Anhalt (bundesweit plus 26,1 Prozent).

Laut Diabetesatlas der Barmer GEK und der Deutschen Diabetes Hilfe (diabetesDE) liegt die Erkrankungsrate von Diabetes in Sachsen-Anhalt bei 10,1 Prozent, somit leiden mehr als 225.000 Frauen und Männer zwischen Arendsee und Zeitz an der „Volkskrankheit“ Diabetes. Etwa 90 Prozent davon entfallen auf die Typ-2-Diabetes früher als „Alterszucker“ bezeichnet. „Doch mittlerweile sind immer mehr Jüngere davon betroffen“, sagt Barmer GEK Landespressesprecher Thomas Nawrath. So gibt es landesweit bereits mehrere Tausend Diabetes-Patienten unter 40 Jahren. Und sogar bei Teenager gibt es einige Hundert Diabetiker in Sachsen-Anhalt.

„Eine besondere Herausforderung für Diabetiker des Typs II ist die Kontrolle des Blutdrucks und die richtige Einstellung mit blutzuckersenkenden Medikamenten“, sagt Nawrath. Während hohe Blutzuckerwerte auf Dauer Folgeerkrankungen verursachen, droht bei zu niedrigen Werten eine gefährliche Unterzuckerung des Gehirns bis hin zum Bewusstseinsverlust. Die Zahl dieser so genannten „entgleisten Diabetiker“ betrug im vergangenen Jahr allein bei der Barmer GEK in Sachsen-Anhalt fast 3.900 und hat seit 2008 um etwa 45 Prozent zugenommen.

Eine gefürchtete Folgeerkrankung ist das diabetische Fußsyndrom, bei dem periphere Nerven und Blutgefäße geschädigt sind und Gewebe absterben kann. Auch für weitere Krankheiten sind Diabetiker häufig anfällig. So steigen das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sowie Adipositas (Fettleibigkeit).