Woche der Demenz: Auch pflegende Angehörige brauchen Unterstützung
Demenz Zur bundesweiten Woche der Demenz hat KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann für mehr Unterstützung pflegender Angehöriger geworben. Sie seien durch die Pflege oft enorm belastet und brauchten selbst Hilfe.
Berlin, 23. September 2015 Rund 80 Prozent aller Menschen mit Demenz werden laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft von ihren Angehörigen versorgt und begleitet. Dadurch können Betroffene möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld leben und soziale Kontakte behalten. Ohne Unterstützung und Entlastung könnten sie jedoch schnell selbst an ihre physischen und psychischen Grenzen geraten.
Viele Angehörige übernehmen diese schwere und verantwortungsvolle Aufgabe mit großen Engagement meist über viele Jahre hinweg, betonte Feldmann anlässlich der bundesweiten Woche der Demenz, die bis zum 27. September stattfindet.
Speziell für pflegende Angehörige hat die KBV deshalb schon vor einem Jahr ein Versorgungsprogramm entwickelt. Es zielt auf die bessere medizinische Versorgung der Partner und Familien ab. So gibt es unter anderem einen präventiven Check-up beim Hausarzt. Bei der Untersuchung wird das persönliche Gesundheitsrisiko des pflegenden Angehörigen systematisch erfasst, um Empfehlungen abzuleiten.
Wir haben damit ein niedrigschwelliges Angebot, das den Pflegenden und damit indirekt auch wieder denjenigen zugute kommt, die sie betreuen, sagte Feldmann. Leider seien die Krankenkassen bislang nicht bereit, ihren Versicherten ein solches Behandlungsangebot zur Verfügung zu stellen. Ein Vertragsentwurf liege vor. Feldmann forderte die gesetzlichen Krankenkassen auf, an dieser Stelle mutiger zu sein.
Um Vertragsärzte bei Gesprächen mit Demenzpatienten zu unterstützen, bietet die KBV eine Kommunikationshilfe: Die Bausteine für die Arzt-Patienten-Kommunikation speziell bei der Diagnose Demenz.
Auf zwei Seiten ist dargestellt, worauf Ärzte vor und während des Gesprächs achten können. Sie sollten beispielsweise für eine ruhige Atmosphäre sorgen und eine verständliche Sprache wählen. Auch kann es hilfreich sein, visuelle Hilfsmittel zu nutzen und Informationsmaterial bereit zu halten. Die Kommunikationshilfe berücksichtigt auch Gespräche mit den Angehörigen der Betroffenen.
Bausteine für die Arzt-Patienten-Kommunikation Diagnose Demenz: Rubrik Service / Praxisführung: www.kbv.de
Informationen zur Woche der Demenz: www.deutsche-alzheimer.de