Zum 200. Todestag von Johann Christian Reil: Vom Universalmediziner, Stadtphysikus, Wegbereiter von Psychiatrie und Neurologie

Der Medizinreformer und Begründer der modernen Psychiatrie, Johann Christian Reil, steht im Mittelpunkt einer öffentlichen, wissenschaftlichen Tagung, die am 18. und 19. Juni 2013 in Halle stattfindet.

Anlass ist der Todestag von Reil, der sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt. Die Veranstaltung wird vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin organisiert. Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet haben zugesagt und werden ihre Vorträge in den Franckeschen Stiftungen, Franckeplatz 1, Haus 26, Englischer Saal, halten. Gäste sind herzlich willkommen. Am Dienstag dauert die Veranstaltung von 15 bis 20 Uhr, am Mittwoch von 9 bis 13.15 Uhr.
Johann Christian REIL (1759–1813) ist vornehmlich als Begründer der deutschen Psychiatrie und Erfinder des Wortes Psychiatrie wiederentdeckt worden. Diese vielversprechende Perspektive auf Reil lässt weite Teile seines Wirkens als Hallenser Universitätsprofessor, Stadtphysikus, romantischer Naturphilosoph oder als führendes Mitglied der bedeutenden „Loge zu den drei Degen“ unberührt. Ziel der Tagung ist es, an die aktuelle psychiatriehistorische Diskussion anzuknüpfen, den Fokus auf Reil für weitere Aspekte zu öffnen und ein kritisches Resümee der bisherigen Reil-Forschung vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund nehmen aus interdisziplinärer Perspektive Anatomen, Psychiater, Germanisten sowie Medizin- und Wissenschaftshistoriker die Diskussion um Johann Christian Reil erneut auf, um sein Wirken als Universalmediziner, Stadtphysikus und Bürger von Halle sowie als Wegbereiter von Psychiatrie und Neurologie aus der jeweils fachspezifischen Perspektive zu analysieren.