Königlich genießen: Bad ist nicht gleich Bad
Beim Thema Baden denken viele an eine heiße Badewanne mit riesigen Schaumbergen, die zum Entspannen einlädt. Daß es jedoch auch viele verschiedene, gerade medizinische Bäder gibt, die Beschwerden auf effektive Weise lindern, wollen wir Ihnen an dieser Stelle einmal zeigen.
Moor- und Schlammbäder
Moorbehandlungen werden bei Rheumaerkrankungen, chronischen Entzündungen und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Bestimmte Bestandteile des Moores (Huminsäuren), dringen dabei in die Haut ein. Durch sie kann die Abwehr gesteigert werden. Die Eigenschaft des Moors, Wärme lange zu speichern und dann langsam abzugeben, macht es aus therapeutischer Sicht besonders wertvoll. Die Anwendung ist relativ einfach: Moor- oder Schlammpackungen werden mit einer Temperatur von etwa 45 Grad für 20 Minuten auf die zu behandelnden Körperpartien aufgetragen. Bei Vollbädern im Moor sollte darauf geachtet werden, daß die Temperatur nicht mehr als 41 Grad beträgt.
Schwefelbäder
Schwefelbäder werden bevorzugt bei Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, Akne oder Ekzemen angewandt. Auch eine Linderung von Rheuma ist möglich. Die Schwefelverbindungen im Heilwasser regen die Durchblutung an und erweitern die Hautkapillaren (kleine Blutgefäße). Bei einem Schwefelbad sollte die Wassertemperatur nur 38 Grad beragen und die Badedauer von 20 Minuten nicht überschritten werden, da diese Bäder sehr anstrengend sind. Danach sollte unbedingt eine längere Ruhepause eingehalten werden.
Bewegungsbad
Bewegungsbäder, auch Wassergymnastik genannt, empfehlen sich bei Osteoporose, Haltungsstörungen und Muskelerkrankungen. Der Auftrieb des Wasser (der Körper hat nur noch ein Zehntel seines Gewichts) entlastet die Wirbelsäule, sowie die Gelenke. Die Übungen im Wasser werden unter Anleitung von Heilgymnasten durchgeführt. Im Anschluß sollte man sich Ruhe gönnen.
Solebäder
Durch Bäder in salzhaltigem Wasser können insbesondere Hauterkrankungen, Rheuma und Frauenleiden gelindert werden. Durch die gleichzeitige Inhalation der solehaltigen Luft können auch chronische Krankheiten der Atemwege behandelt werden. Ein Solebad sollte etwa 1,5 % bis 6 % Kochsalz enthalten und täglich etwa 30 Minuten durchgeführt werden.
Radonbäder
Radonbäder werden bei Patienten mit entzündlichen, degenerativen Gelenkserkrankungen durchgeführt. Im Zusammenspiel mit Trinkkuren und dem Aufenthalt in radonhaltiger Luft, haben Radonbäder einen schmerzlindernden Effekt. Wissenschaftlich konnte die Wirkung des radioaktiven Edelgases Radon jedoch noch nicht nachgewiesen werden.