Cardiotraining - Fitness fürs Herz

Was tun, wenn das Herz rast? Stellen Sie sich vor: Sie fahren mit dem Fahrrad Ihre Hausstrecke und werden plötzlich von einem anderen Radfahrer überholt.
„Das kann ich mir nicht gefallen lassen...“, denken Sie und geben Gas. Wenig später bemerken Sie, dass sich Ihr Herz nicht mehr am rechten Fleck zu befinden scheint. Es schlägt Ihnen sprichwörtlich aus dem Halse. Sie sind erschöpft und bekommen keine Luft mehr.

Diagnose: Tachykardie (zu hohe Herzfrequenz); meist jenseits der 180 Schläge pro Minute. Die hohe Schlagfrequenz führt dazu, dass das Herz das mit Sauerstoff angereicherte Blut nur noch ineffektiv in den Körper pumpt. Der Organismus verbraucht somit mehr Sauerstoff als er nachgeliefert bekommt und geht eine Sauerstoffschuld ein.

Sie trainieren im anaeroben Bereich, d.h. bei Sauerstoffmangel. Auf Dauer kann ein solches Training schädliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben und damit auf den gesamten Körper.

Bei jedem Sport sollte man aber gerade neben seinem figurlich fitten Körper auch das Herz-Kreislauf-System nicht vergessen. Der Zustand des Körpers hängt entscheidend vom Zustand des Herz-Kreislauf-Systems ab. Einfacher gesagt fühlt man sich nur dann richtig wohl, wenn sich beides im Einklang befindet.

Bestimmen Sie vor jedem Training Ihre individuelle Trainings-Herzfrequenz!
Vor Beginn Ihrer persönlichen Trainingseinheiten sollten Sie auch Ihre individuelle Trainingsherzfrequenz bestimmen lassen. Fitnessstudios sind dazu ebenso in der Lage, wie ein Kardiologe.

Diese Herzfrequenz sollten Sie möglichst während des Trainings nicht überschreiten.
Es gibt jedoch auch für den Hausgebrauch einfachere, obgleich ungenauere, Methoden, die persönliche Trainingsherzfrequenz zu errechnen.

  1. Ziehen Sie von der normalen, bei Gesunden geltenden Leistungsfähigkeit von 180 Schlägen pro Minute Ihr momentanes Lebensalter ab:
    z. B. 180 - 40 (Jahre) = 140
  2. Da die Leistung in Watt angegeben wird, kann man die Trainingsfrequenz auch in Watt angeben:
    für einen untrainierten Mann (20 - 30 Jahre) = 3 Watt / Kg Körpergewicht
    ab dem 30. Lebensjahr zieht man 10% ab pro Lebensdekade

Tipp:
Trainieren Sie mit Pulsmesser und gehen Sie es langsam an. Der Organismus paßt sich den unterschiedlichen Trainingsbelastungen an. Er braucht aber genügend Zeit dafür. Wann es soweit ist, merken Sie oft selbst. Ihr Körper verrät es Ihnen. Sie müssen ihm nur zuhören. Geben Sie ihm nach jeder Trainingseinheit die nötige Ruhe – entspannen Sie. Ein Saunagang oder eine nicht all zu heiße Badewanne sind ein hervorragendes Mittel, den gestressten Körper zu regenerieren.